

P F L E G E - S E R I E
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Amtsblatt Eisenstadt | September 2017
> Pflege-Serie Teil 19
Wenn Pflegen krank macht
Helfen und Betreuen kann nicht nur körperlich anstren-
gend sein. Auch das Miteinanderauskommen und Einan-
derverstehen kann zeitweise schwierig werden. Dann ist
es auf jeden Fall gut, offen darüber zur reden. Zu wenig
Platz und Zeit für sich selber zu haben – das ist auf Dauer
schwer durchzustehen. Das tagtägliche Erleben „ich muss
für jemanden da sein“ ist nicht immer leicht zu meistern.
Trauer, Zorn, Verzweiflung, ja sogar Hass und Neid können
auftauchen und das Verhältnis pflegender Angehöriger zu
pflegebedürftiger Person belasten.
Wenn es der betreuten Person allmählich schlechter geht,
braucht sie mehr Zuwendung, Unterstützung und prakti-
sche Hilfe. Ohne es zu merken, kann man sich dabei selber
überfordern und wichtige eigene Bedürfnisse kommen zu
kurz.
Dabei ist es besonders wichtig, nicht einfach zu leiden und
zuzuwarten oder sich gegenseitig zu beschuldigen oder gar
verbal zu verletzen. Unangenehme Gefühle zwischen Hel-
fenden und Betreuten sind völlig normal. Ärger, Überfor-
dertsein, Ungeduld, Hilflosigkeit, Unsicherheit, Angst und
Wut tauchen zeitweilig auf. Stehen Sie ruhig dazu, sprechen
Sie es aus. Das kann entlastend wirken. Betreuen und Pfle-
gen wird in der Regel im Lauf der Zeit schwieriger und an-
spruchsvoller. Sollten Ihre Kräfte und ihre Gesundheit dieser
zunehmenden Belastung nicht mehr gewachsen sein, neh-
men Sie die Anzeichen wie Übermüdung, Schlaflosigkeit,
Nervosität, Probleme mit dem Rücken oder Beinen oder Ap-
petitlosigkeit ernst, gönnen Sie sich ausgiebige Pausen und
sorgen Sie für Entlastung.
Sollten Sie eine – auch längere – Auszeit benötigen, so hat
das Burgenländische Hilfswerk mit seinem engagierten und
effizienten Pflegepersonal maßgeschneiderte Lösungen für
Sie parat. Rufen Sie uns einfach an oder informieren Sie sich
zum Beispiel bei einem unserer Pflegestammtische in der
Landeshauptstadt im Rahmen der Aktion „Eisenstadt tut
mir gut“. Am 20.9. und am 15.11. stehen Ihnen ab 19 Uhr im
Generationenzentrum Eisenstadt Fachleute des Burgenlän-
dischen Hilfswerks zur Verfügung, die sie in Sachen pflegen-
de Angehörige bestens beraten. Bei diesen Treffen besteht
auch die Möglichkeit, sich gegenseitig auszutauschen oder
gleichgeartete Probleme im kleinen Kreis zu diskutieren.
Wenn Sie uns kennenlernen möchten, so besteht auch am
15. September im Rahmen des UNION-Action Days im All-
sportzentrum Eisenstadt die Gelegenheit dazu. Besuchen
Sie uns in unserer „Gesundheitsstraße“ mit Gedächtnistrai-
ning ab 14.00 Uhr.
Ansonsten erreichen Sie uns unter 02682/65150 oder
0676/882 66 8000 oder besuchen Sie unsere homepage:
www.hilfswerk.at/burgenland.E-Mail: office@burgenland.
hilfswerk.at.