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Amtsblatt Eisenstadt | April 2017

L A N D E S H A U P T S T A D T E I S E N S T A D T

In Sachen Bürgerbeteiligung nimmt die burgenländische

Landeshauptstadt eine Vorreiterrolle ein. Sowohl der Stadt-

entwicklungsplan als auch der Stadtbus und der E_Cube

sind mit einer breiten Beteiligung der Bevölkerung auf die

Beine gestellt worden. Im nächsten Jahr soll es ein eigenes

Budget für ein Projekt geben, das nur durch Bürgerbeteili-

gung entsteht.

„Wir nehmen die Anliegen unserer Bevölkerung ernst und

wollen sie künftig noch mehr in die Prozesse der Entschei-

dungsfindung einbinden. Daher möchte ich imHaushalt für

2018 ein eigenes Budget zur Verfügung stellen, das speziell

für ein Bürgerbeteiligungsprojekt reserviert ist“, erklärt Bür-

germeister Thomas Steiner.

Konkret sollen insgesamt 100.000 Euro zur Verfügung ge-

stellt werden, die für ein oder mehrere Projekte aufgewen-

det werden können. „Es muss nicht unbedingt ein großes

Projekt sein. Ich kann mir zum Beispiel auch vorstellen,

mit dem Geld jeweils ein Projekt für jeden Ortsteil zu un-

terstützen“, erläutert Bürgermeister Steiner. Der gesamte

Projektprozess soll von Mitarbeitern der Stadtverwaltung

professionell begleitet werden, die Hauptlast der Entwick-

lung und Umsetzung soll jedoch bei den Bürgern liegen, die

sich für das Projekt einsetzen.

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Bürgerbeteiligung wird groß geschrieben

Bereits im Zuge der Arbeiten am neuen Stadtentwicklungs-

plan (kurz STEP) „Eisenstadt 2030“ wurde ein breitange-

legter Bürgerbeteiligungsprozess gestartet, der landesweit

seinesgleichen sucht. Bei allen Veranstaltungen, die die Er-

stellung des STEP betroffen haben, konnten 1.100 Bürger

gezählt werden. Allein in der Ideenphase wurden 250 Vor-

schläge eingebracht. Hinzu kommen noch die Eingaben, die

per „Ideenpostkarten“ (wurden dem Amtsblatt im Frühjahr

2013 beigelegt und konnten bei den Workshops ausgefüllt

werden) gemacht wurden: Hier kamen über 400 Ideen zu-

sammen. Hochgerecht haben die Bürgerinnen und Bürger

rund 2.300 Stunden zur Erstellung des STEP beigetragen.

Eine direkte Folge aus dem STEP ist das Stadtbus-Konzept.

„In der ersten Welle der Evaluierung haben wir ein offenes

Ohr bewiesen und ganz genau zugehört. Von den Fahrgäs-

ten sind zahlreiche gute und konstruktive Verbesserungs-

vorschläge gekommen, die auch Eingang in den neuen

Fahrplan gefunden haben“, erläutert Bürgermeister Steiner.

Auch an der Namensgebung der Busse sowie der gesamten

Werbekampagne konnte die Bevölkerung teilhaben. Sämt-

liche Namensvorschläge für die drei Linien kamen von den

Bürgerinnenund Bürgern der Landeshauptstadt und die bes-

ten wurden schließlich einem Online-Voting unterzogen,

aus dem dann Georg, Martin und Vitus (die Namen der drei

Ortsheiligen) als Sieger hervorgingen. Für die Werbekam-

pagne zum Start des Stadtbusses wurden über 20 Models

aus der Bevölkerung gecastet, die dann zum Start mittels

Plakaten Werbung für den Stadtbus machten.

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Kontakt via Bürgermeldungen und Bürgermeisterbox

Seit Juli 2016 ist Eisenstadt auch Teil des Online-Dienstes

„Bürgermeldungen“. Egal ob Schlaglöcher, behinderten-

feindliche Gehsteigkanten, Schäden an öffentlichen Einrich-

tungen oder sonstige Anliegen, Wünsche, Kritik oder Lob.

Alles was ärgert, kaputt, mangelhaft ist, überhaupt fehlt

oder auch toll empfunden wird, kann über die gemeinde-

eigene Homepage oder via App an die zuständigen Stellen

der Stadtverwaltung übermittelt werden.

„Im Zeitalter mobiler Internetnutzung ist dies ein neues,

frisches Bindeglied zwischen Verwaltung und Bevölkerung,

das von echtem Dialog und Interesse geprägt ist”, hebt

Bürgermeister Mag. Thomas Steiner die Bedeutung der

Anwendung „Bürgermeldungen“ für die direkte Kommuni-

kation zwischen Bürgern und Verwaltung hervor. „buerger-

meldungen.com

“ ergänzt bzw. unterstützt die Mitarbeiter

in der Bürgerservicestelle. Bürgeranliegen werden automa-

tisch dokumentiert und gleichzeitig wird der Erledigungs-

status im Internet publiziert.

> Bürgerbeteiligung

Bürger-Budget

in Eisenstadt

Bürgermeister Steiner hat immer ein offenes Ohr für die Ideen der Bürger .