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P F L E G E - S E R I E

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Amtsblatt Eisenstadt | Juli/August 2017

> Pflege-Serie Teil 18

Älter werden in Bewegung:

Sicher in den eigenen vier

Wänden

Nichts geht über das eigene Zuhause. Hier fühlt man sich

wohl, geborgen und sicher. So soll es auch sein. Aber wuss-

ten Sie, dass die meisten Unfälle eben nicht im Straßenver-

kehr, sondern in den eigenen vier Wänden passieren? Vor

allem SeniorInnen sind gefährdet: 90% aller Stürze der über

65-jährigen geschehen im häuslichen Umfeld. Und pro Jahr

verletzen sich rund 60.000 ÖsterreicherInnen über 60 Jahre

in ihrer Wohnung so schwer, dass sie im Spital behandelt

werden müssen.

In einer nicht seniorengerecht ausgestatteten Wohnung

steigt das Unfallrisiko erheblich. Es sind oft nur kleine Verän-

derungen an Haus und Wohnung, die aber große Wirkung

haben. Bringen Sie mehr Sicherheit in Ihr Zuhause, damit Sie

nicht frühzeitig zum Pflegefall werden.

Hier nun einige Tipps:

Entfernen Sie Rutsch- und Stolperfallen – Teppiche, Ba-

dematten und dergleichen sollten rutschsicher sein, mit

Klebeband oder Antirutschgitter fixiert sein. Teppiche

mit Falten, Kabelsalat, herumliegende Kleidung, Bücher,

Zeitungen, Schachteln gehören entfernt!

Weg mit hohen Türschwellen, sie sollten durch Rampen

entschärft werden.

Achten Sie darauf, dass die Gehwege in Ihrer Wohnung

möglichst breit sind.

Tragen Sie zuhause feste Hausschuhe oder Socken mit

rutschfester Sohle.

Verwenden Sie stabile Möbelstücke und blendfreie Be-

leuchtung, vielleicht sogar mit Bewegungsmelder. Die

schalten sich beim Näherkommen automatisch ein.

Wenn Sie beim Gehen, Hinsetzen oder Aufstehen Un-

terstützung benötigen, sind Haltegriffe in den Sanitär-

einrichtungen und zusätzlich im Treppenhaus, in der

Küche oder neben dem Bett zu empfehlen.

Achten Sie bei einer seniorengerechten Einrichtung

prinzipiell darauf, dass Ihnen im Notfall auch rasch ge-

holfen werden kann.

Lassen Sie daher niemals den Schlüssel innen imSchloss

stecken, das erschwert den raschen Zutritt ungemein.

Wenn Sie sich prinzipiell unsicher fühlen, nützen Sie

das Angebot des Burgenländischen Hilfswerks und in-

stallieren Sie ein Notruftelefon – für Ihre Sicherheit auf

Knopfdruck.

Sehen Sie genug Platz vor Ihrer Schlafstelle vor, so dass

Sie mit Rollstuhl oder Gehhilfe gut herankommen. Das

erleichtert auch Angehörigen oder mobilen Pflege-

diensten, Sie zu betreuen.

Wenn Sie noch gerne selbst kochen, achten Sie auf eine be-

queme Höhe der Arbeitsflächen und Geräte wie Backrohr

oder Kühlschrank. Verwenden Sie eine Stehhilfe oder Stu-

fenhocker, so schonen Sie Ihren Rücken.

Viele nützliche Adaptierungen oder auch kleine Helferlein

im Alltag wie Anziehhilfen oder Greifzangen erleichtern den

Alltag, wenn man ihn selbständig in vertrauter Umgebung

meistern will. Scheuen Sie sich nicht, professionelle Bera-

tung bei Wohnraumadaptierungen in Anspruch zu nehmen.

Wertvolle Tipps kommen vom Kuratorium für Verkehrssi-

cherheit, von einschlägigen Möbelhäusern aber auch vom

Pflegepersonal des Burgenländischen Hilfswerks. Rufen Sie

uns an, wir informieren Sie gerne persönlich oder schicken

Ihnen nützliche Ratgeber zu.

Burgenländisches Hilfswerk | Robert-Graf-Platz 1 |

7000 Eisenstadt | Tel: 02682/651 50

Mobil 0676/882 66 8000

office@burgenland.hilfswerk.at

| www. hilfswerk.at