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P F L E G E - S E R I E

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Amtsblatt Eisenstadt | Juni 2018

> Pflege-Serie Teil 27

Essen und trinken nicht

vergessen

Wer an Alzheimer oder einer anderen Demenzform leidet,

bemerkt nicht nur Gedächtnisprobleme, häufig ändert

sich auch das Gefühl für Hunger und Durst und der Ge-

schmackssinn lässt nach. Um körperliche Schwäche und

eine ernährungsbedingte Verschlechterung der Demenz zu

vermeiden, sollten Sie sich ausgewogen ernähren und aus-

reichend trinken. Feste Essenszeiten können dabei helfen.

Auch als demenzkranker Mensch sollten Sie sich also ab-

wechslungsreich ernähren. Gut sind zum Beispiel Brot, Kar-

toffeln, Reis, Obst und Gemüse, Fisch, etwas Fleisch, Eier,

Joghurt, Milch oder Käse. Wenn Sie sich manchmal sehr

unruhig und angespannt fühlen oder viel umherwandern,

dann benötigt Ihr Körper mehr Energie als sonst. In diesem

Fall können Sie Ihre Bratensoße ruhig mit Sahne anreichern

oder sich einen fettreicheren Käse gönnen.

Kleine Appetitanreger

Demenzkranke Menschen leiden häufig unter Appetitlosig-

keit. Hier hilft es, kleine Schälchen mit Obst, Gemüse- und

Schokoladenstücken in der Wohnung verteilt aufzustellen.

Dies verleitet Betroffene dazu, sich den Tag über zu bedie-

nen und zusätzlich zu den regulären Mahlzeiten Vitamine

und Nährstoffe aufzunehmen.

Appetit anregen

Schmeckt Ihnen nichts mehr, nicht einmal Ihr Lieblingsge-

richt? Haben Sie nur noch Lust auf Süßes? Bei vielen de-

menzkranken Menschen verändert sich der Geschmacks-

sinn. Oft vergeht dadurch ganz die Lust am Essen. Was

können Sie dagegen tun? Spaziergänge vor dem Essen und

intensiveresWürzen der Speisen, vielleicht auchmit aroma-

tischen Ölen und Fetten, sind wirksame Maßnahmen. Ver-

schiedene Beilagen wie Kartoffeln, grüner Brokkoli und Ka-

rotten wirken ansprechender als eintöniges Gemüsepüree.

Lassen Sie sich beim Kochen die guten Düfte in die Nase

steigen und essen Sie möglichst in Gesellschaft, dann

schmeckt es meist besser. In Restaurants und Cafés bekom-

men Sie auch etwas vom Leben mit. Gelegentlich ein Glas

Wein oder ein Glas Bier ist ebenfalls erlaubt. Für zwischen-

durch ergänzen reichhaltige Obstsäfte die Ernährung. Was

Ihnen am meisten Appetit macht, müssen Sie einfach

selbst ausprobieren.

Ausreichend trinken

Trinken ist für jedenMenschen sehr wichtig. Demenzkranke

Menschen haben oft ein vermindertes Durstgefühl, trinken

zu wenig und trocknen aus. Starke Verwirrungszustände

und Delir können dabei auftreten. Achten Sie deshalb da-

rauf, täglich mindestens 1,5 Liter zu trinken. Das sind etwa

acht große oder zehn kleine Tassen Wasser, Säfte oder Tee.

Damit Sie es nicht vergessen, können Sie an verschiedenen

Stellen in der Wohnung Flaschen aufstellen und sich den

ganzen Tag über daraus bedienen.

Tipp des Monats

Ernährung

Sprechen Bekannte Sie darauf

an, dass Sie dünner geworden

sind? Um zu verhindern, dass

Sie das Essen einfach verges-

sen, sollten Sie feste Essenszei-

Pflegedirektorin

Daniela Hodosi

Kostenlose Beratungsg

espräche:

0676/882 66 8000

Infos auch unter: www.hilfswerk.at/burgenland

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Wir suchen Diplomierte Gesundheits- und Kran-

kenpflegerInnen, PflegeassistentInnen, Heimhil-

fen für die Mobile Hauskrankenpflege oder eine

unserer Seniorenpensionen

Nähere Infos unter

www.hilfswerk.at/jobs

ten einhalten. Diese können Sie in Ihren täglichen

Stundenplan eintragen. Dieser Plan erinnert Sie

immer daran, was Sie als Nächstes tun wollten.

Lassen Sie sich auch von anderen helfen. Ihre Kin-

der oder Freunde können Sie beispielsweise regel-

mäßig anrufen, um Sie an die nächste Mahlzeit zu

erinnern. Ein Essen auf Rädern, sorgt ebenfalls für

Regelmäßigkeit.

Durch eine Demenzerkrankung verändert sich das

Hunger- und Durstgefühl. Über- oder Mangeler-

nährung und Austrocknung können die Folgen

sein. Regen Sie mit kräftig gewürzten und farblich

ansprechenden Gerichten Ihren Appetit an.

Trinken Sie ausreichend, um einer Austrocknung

vorzubeugen. Experten empfehlen 1,5 Liter Flüs-

sigkeit pro Tag.

Halten Sie feste Essenszeiten ein. Das hilft, das

fehlende Hungergefühl auszuticksen