

P F L E G E - S E R I E
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Amtsblatt Eisenstadt | Mai 2018
> Pflege-Serie Teil 26
Minimiere das Risiko an
Demenz zu erkranken: Mit
Bewegung zur Begegnung
Mit Bewegung zur Begegnung! Bewegung bedeutet Ver-
änderung – entweder der körperlichen Position oder in der
Gefühlswelt und daraus kann Begegnung entstehen. Um
uns in Bewegung zu setzen, brauchen wir einen Antreiber.
Dieser Motor wird immer dann gestartet, wenn wir ein be-
stimmtes Bedürfnis befriedigen wollen. Das kann ein Orts-
wechsel sein, aber auch Veränderung unserer Haltung oder
eine Gefühlsregung.
Für manche Menschen ist körperliche Aktivität ein Fixter-
min in ihrem Kalender, weil ein positiver Ausdruck dahinter
steht wie Freude und Spaß, Entspannung und Wohlbefin-
den. Mit Bewegung zur Begegnung lautet derenMotto, sich
mit Gleichgesinnten bewegen und sozialen Kontakt pfle-
gen ist oft die Basis für eine gute Freundschaft. Die meisten
Menschen betrachten die körperliche Bewegung als not-
wendiges Übel und je höher das Lebensalter, desto weniger
Antrieb ist vorhanden.
Dabei schützt regelmäßige Bewegung nicht nur vor Über-
gewicht, sondern hilft auch Alterungsprozesse hintenan
zu halten, wie z.B. senken vom Blutdruck oder Vorbeugung
von Gefäßverkalkung oder Zuckerkrankheit. Auch unser Ge-
dächtnis profitiert, weil aufgrund der Aktivität, eine verbes-
serte Durchblutung und damit mehr Sauerstoff ins Gehirn
gelangt. Mit Bewegung zur Begegnung bedeutet daher
auch, seinen Körper mit seinem Geist und seiner Seele zu
verbinden.
Gehören Sie auch zu den Personen, die meinen: Sport imAl-
ter ist doch gefährlich! Mein Bewegungsapparat lässt dies
nicht mehr zu! Dann kann ich Ihnen guten Gewissens sa-
gen: Keine Sorge es geht nicht um sportliche Höchstleistun-
gen oder darum, dass jemand schmerzverzerrt Körperver-
renkungen vornimmt. Denn alles was nicht ständig geübt
wird, gerät zunehmend in Vergessenheit.
Mit Bewegung zur Begegnung: Je besser Menschen mit De-
menz bewusst ihre Körperteile wahrnehmen und spüren,
desto länger werden sie davon Gebrauch machen. Kleine
Spaziergänge in der Natur regen zusätzlich die Sinne an,
stärken das Immunsystem und ermöglichen den sozialen
Kontakt mit anderen Personen.
Tipp des Monats
Bewegung
Wenn pflegende Angehörige ein paar Dinge be-
achten, können sie viel dazu beitragen, dass fit-
mach-mit Spaß bereitet: alle Übungen auf die kör-
perlichen Gegebenheiten der erkrankten Person
achten, jede Übung langsam und deutlich erklären
und vorzeigen, den Betroffenen zum Mitmachen
einladen und auf seine Mimik und Gestik achten,
um eventuell auftretende Schmerzen wahrzuneh-
men. Auch hier findet Bewegung mit Begegnung
statt, nämlich im gemeinsamen Tun und Alltags-
bewegungen wie niedersetzen, aufstehen oder
Treppen steigen sind hilfreich für den Erhalt der
Selbstständigkeit.
Für Personen, welche aufgrund ihrer körperlichen
Verfassung nicht mehr sicher stehen oder nur
mehr sitzen können, gibt es spezielle Gymnastik
sowie Sitztänze. Auch kleine Bewegungsgeschich-
ten und – Lieder bringen gute Laune und sorgen
für Abwechslung im täglichen Training. Mit Ge-
genständen und Farben arbeiten kann so ganz ne-
benbei die Sinne anregen und hat den Vorteil, dass
Ausdauertraining von einigen Minuten mit den
Betroffenen möglich werden. Bälle, bunte Tücher,
Alltagsgegenstände wie Papprollen, Bierdeckeln,
Wäscheklammern, Zeitungspapier können helfen
den Bewegungsdrang zu erhöhen.
Daher mein Tipp: nicht warten, sondern noch heu-
te starten!
Pflegedirektorin
Daniela Hodosi
Kostenlose Beratungsg
espräche:0676/882 66 8000
Infos auch unter: www.hilfswerk.at/burgenland