

P F L E G E - S E R I E
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Amtsblatt Eisenstadt | Feber 2017
> Pflege-Serie Teil 13
Mobilität ist Lebensqualität
Im Alter nimmt man so manches in Kauf,
wenn es um die Gesundheit und einen
relativ beschwerdefreien Tagesablauf
geht. Sei es, dass man auf Medikamen-
te angewiesen ist, auf seine Ernährung
achten, oder Therapien über sich er-
gehen lassen muss. Auch wenn es mit
dem Hören und Sehen nicht mehr so
gut klappen will, so ist dies doch leich-
ter zu verkraften als eine Abhängigkeit
aufgrund von Erkrankungen des Bewe-
gungsapparates.
Denn: Mobilität, sich bewegen zu kön-
nen, ist ein entscheidender Faktor für
Lebensqualität. Den meisten wird das
erst so richtig bewusst, wenn sie mit
Einschränkungen der Beweglichkeit bzw.
Mobilität bereits zu kämpfen haben
Es ist der klassische Teufelskreis. Schmer-
zende Glieder und Gelenke verleiten
zu Selbstmitleid und Passivität, dabei
ist gerade Bewegung wichtig für die
Gesunderhaltung des Bewegungs- und
Stützapparates, aber auch zur Vorbeu-
gung von Herz-, Kreislauf- und zum Teil
auch Stoffwechselerkrankungen.
Um es erst gar nicht so weit kommen zu
lassen, ist es sehr wichtig, Risiken und
Symptome ernsthafter Erkrankungen
früh zu erkennen, Therapien auszuloten,
vorbeugende Maßnahmen zu treffen
und die richtigen Adressen zu kennen,
wo Hilfe und Unterstützung angeboten
werden.
Der aktuelle HILFSWERK-Ratgeber rund
um Mobilität und Lebensqualität greift
drei wichtige Risiken bzw. Erkrankun-
gen auf, die in enger Wechselwirkung
mit Mobilität und Bewegung stehen. Er
enthält nützliche Informationen zu den
Themen Thrombose, Osteoporose und
Rheuma, Checklisten zur Einschätzung
des persönlichen Risikos, Expertenmei-
nungen von Fachärzten, und jede Men-
ge Infos und Tipps, um Betroffene so gut
wie möglich zu unterstützen.
Und noch eines – es gibt praktische Be-
wegungstipps, die Sie auch im Sitzen, ei-
nige sogar im Liegen anwenden können.
Denn - erst Bewegung bringt Beweglich-
keit! Versuchen Sie doch einmal einige
Übungen.
>
Oberarmbeugen
Aktiver Sitz (hüftbreiter Sitz, beide Füße
haben gleichmäßigen Bodenkontakt)
mit angespannten Bauch- und Rücken-
muskeln. Arme im Ellbogen beugen und
zwei Plastikflaschen 15 bis 25 mal zur
Schulter führen. Die Flaschen so weit mit
Wasser füllen, dass die letzten Wieder-
holungen die Muskeln deutlich ermü-
den. Führen Sie alle folgenden Übungen
15 bis 25 mal aus.
>
Armheben seitlich
Aktiver Sitz, Schultern nach unten und
hinten ziehen. Arme bei tief gehaltenen
Schultern seitlich heben und senken
>
Armheben vorne
Aktiver Sitz, Schulter nach unten und
hinten ziehen. Abwechselnd den rech-
ten und linken Arm bei tief gehaltener
Schulter nach vorne heben und kontrol-
liert langsam wieder senken
>
Beinstrecker
Aktiver Sitz auf der vorderen Stuhlhälfte.
Abwechselnd das rechte und linke Bein
20 bis 30 mal strecken und beugen. Ach-
ten Sie darauf, dass Ihr Stuhl nicht kippt.
>
Hüftbeugen
Aktiver Sitz auf der vorderen Stuhlhälf-
te, an den Stuhlkanten festhalten. Das
Gesäß vom Stuhl anheben und die Hüf-
te strecken. Achten Sie darauf, dass der
Stuhl nicht kippt.
Und noch eine Übung im Liegen:
>
Schulterkreisen
Eine Schulter nach oben in Richtung Ohr
ziehen, nach hinten, unten und wieder
nach vorne. Mindestens eine Minute
lang langsame Kreise beschreiben, am
besten rückwärts und gegengleich mit
beiden Schultern. Dabei bewegen sich
die Schlüsselbeingelenke.
Fragen Sie auf jeden Fall Ihre Ärztin oder
Ihren Arzt, welche Übung für Sie geeignet
ist.