26
L A N D E S H A U P T S T A D T E I S E N S T A D T
Amtsblatt Eisenstadt | Oktober 2019
> Buchvorstellung
Der geschichtsträchtige
Sommer 1989
Beim „Tor zur Freiheit“ wurde der
erste Stein aus der Berliner Mauer
geschlagen – St. Margarethen stand
damals im Fokus der gesamten Welt.
Einer, der die Ereignisse damals haut-
nah miterlebt hat, ist Wolfgang Bach-
könig, der nun ein neues Buch über
diesen geschichtsträchtigen Sommer
1989 verfasst hat.
Sommer 1989 – „Durch den Eisernen
Vorhang in die Freiheit“
Als Ungarn am 2. Mai 1989 bekannt-
gab, dass man Ende April mit dem Ab-
bau der Grenzanlagen zu Österreich
begonnen hatte, nahm die Öffentlich-
keit vorerst davon nur wenig Notiz.
Niemand ahnte, dass mit dieser Hand-
lung eine geopolitische Neuordnung
in Europa eingeleitet werden würde.
Erst nach einer medienwirksamen
Durchtrennung des Stacheldrahtes
durch Politiker beider Staaten wurde
den Menschen in Europa vermittelt,
dass dieser Eiserne Vorhang, der in 40
Jahren seines Bestehens zahlreiche
Verletzte und Tote gefordert hatte,
bald Geschichte sein könnte.
Besonders aufmerksam wurde die-
ses Geschehen von den Menschen in
der DDR verfolgt. Da Ungarn für viele
DDR-Bürger als äußerst beliebtes Ur-
laubsziel galt, kamen mit Beginn des
Sommer 1989 die ersten Flüchtlinge
durch bereits bestehende Löcher im
Stacheldrahtverhau über die Grenze
ins Burgenland. Bis zur Öffnung der
Schlagbäume (11. September 1989)
kam es zu einem wahren Flüchtlings-
strom.
Den Höhepunkt der Flüchtlingswel-
le gab es am 19. August 1989 an der
Grenze zwischen St. Margarethen und
Sopron. Während eines Paneuropäi-
schen Picknicks, das vom Ungarischen
Demokratischen Forum organisiert
wurde, gelangten bei einer temporä-
ren Grenzöffnung in nur drei Stunden
750 Flüchtlinge durch ein rostiges Git-
tertor in die Freiheit. Damals, so be-
richteten zahlreiche Printmedien und
Fernsehanstalten, wurde der erste
Stein aus der Berliner Mauer geschla-
gen.
Obwohl alle Grenzorgane sehr beson-
nen reagierten, gab es in diesem Som-
mer dennoch einen schweren Grenz-
zwischenfall. Am 21. August 1989
forderte diese schreckliche Grenze bei
Lutzmannsburg das letzte Todesopfer.
Ein Flüchtling wurde nach einem Ge-
rangel mit einem ungarischen Grenz-
soldaten tödlich getroffen.
Der pensionierte Pressesprecher der
Landespolizeidirektion
Burgenland,
ChefInsp in Ruhe, Wolfgang Bachkö-
nig, hat die Ereignisse von damals in
seinem Buch: „Sommer 1989….durch
den Eisernen Vorhang in die Freiheit“,
zusammengefasst und mit insgesamt
53 Zeitzeugen Interviews geführt.
Zeitzeugen aus drei Staaten (Ungarn,
Österreich, ehemalige DDR) – Flücht-
linge, Helfer, Exekutivbeamte – berich-
ten, was sie einst erlebt haben.
Das Buch ist erhältlich unter:
bachkoenigw@gmx.atTel..:
+43 664 856 32 79
sowie unter
office@aumayer.co.atTel.:
+43 7744 200 80
,
zum Preis von € 24,50
Buchpräsentation
3. Oktober 2019 um
19 Uhr im Gemeinderatssaal
des Rathauses