

41
H A Y D N F E S T S P I E L E
Juli/August 2017 | Amtsblatt Eisenstadt
verzaubern das Publikum im HaydnLand
unter Claudio Abbado im Gustav Mahler Jugendorchester
Konzertmeister war, schafft es nach wie vor, nicht zu viel
unterwegs zu sein und stets wieder zur intimen Musizier-
form zurückzukehren. Er könnte niemals nur den Solisten
geben; er brauche die Kammermusik: „Sie ist Brot undWas-
ser für mich“, so Capuçon, der Inspiration durch Daniel Ba-
renboim, Martha Argerich und Yo-Yo Ma empfing, wobei er
auch bei Isaac Stern einige Stunden nahm (inVerbier, 1995).
Capuçon, der in Lausanne unterrichtet, möchte für die Mu-
sik grundsätzlich jedenfalls ein authentisches Sprachrohr
sein - bei diesem Konzert ist er dies im doppelten Sinne.
Beim Kammerorchester Basel fungiert er als Geiger und als
Leiter. Dabei erklingt einerseits Joseph Haydns Symphonie
Nr.83 g-moll „La Poule“ und andererseits Franz Schuberts
„Der Tod und das Mädchen“ (in der Version von Gustav
Mahler). Zusätzlich gibt er, der ausgiebigmit seinemBruder,
dem Cellisten Gautier Capuçon, gearbeitet hat, Haydns Vi-
olinkonzert C-Dur. Auf Reisen, diesem angenehmen „Virtu-
osenfluch“, greift Capuçon übrigens gerne auf gute Bücher,
iPad, Kalender und auf eine Auswahl guter Zigarren zurück,
um es angenehm und stressfrei zu halten. Dies ist so ver-
ständlich wie sympathisch.
> Valerie Sajdik
Sympathisch oder viel besser gesagt bezaubernd ist auch
Valerie Sajdik. „Paris, je t‘aime!“ lautet ihre bezaubernde
musikalische Liebeserklärung. Der Chanseuse werden na-
tional wie international stets Rosen von Kritikern gestreut.
Der Musikjournalist Walter Gröbchen bezeichnete sie als
„eine der extravagantesten, berückendsten und begabtes-
ten Künstlerinnen des Landes.” „Was für eine Bühnenper-
sönlichkeit“, schwärmte Jools Holland auf BBC.
Den Haydn Festspielen ist es gelungen, Valerie Sajdik mit
ihrem umjubelten Programm für einen Abend nach Eisen-
stadt zu holen.
Am 29. August widmet sie im Kulturzentrum Eisenstadt
mit „Paris, je t‘aime!“ ihren Abend den Klassikern des fran-
zösischen Chansons, den ganz großen, aber auch zarteren
Gefühlen und allem, was damit verbunden ist: Edith Piaf
unter demHimmel von Paris, Jacques Brel gegen das Verlas-
sen und den schönsten Versen von Alain Delon. Ein Abend
– bezaubernd schön – den man sich nicht entgehen lassen
sollte.
kulturzueri.chTickets:
Haydn Festspiele
Franz Schubert Platz 6
7000 Eisenstadt
Tel.: 02682 61 866 office@haydnfestival.at www.haydnfestival.at