Teil 10: Die Stadt der kurzen Wege

in Eisenstadt

Die Stadt der kurzen Wege

Eisenstadt ist eine Stadt der kurzen Wege. Für den Großteil der Bevölkerung lassen sich viele Alltagswege zu Fuß oder mit dem Rad in der akzeptablen Zeit von ca. einer Viertelstunde erledigen.

Eisenstädter können viele Grundbedürfnisse abdecken, ohne ins Auto steigen zu müssen. Die täglichen Wege sind oft kurz: zum Arbeitsplatz, zur Schule, zur Apotheke und zum Arzt, zur Freizeiteinrichtung, zum Spielplatz, zum Lebensmittelladen, zum Naherholungsgebiet, zu Haltestellen von Bahn und Bus. Dies ist eine Einladung, darüber nachzudenken, wie wir unsere Zeit und unseren öffentlichen Raum sinnvoll nutzen.

Zu Fuß und mit dem Rad - aktive Mobilität

Die oben abgebildete Karte zeigt den Bereich, in dem beispielsweise der Hauptplatz zu Fuß mit normaler Gehgeschwindigkeit in maximal 15 Minuten erreichbar ist. Mit dem Rad ist der Hauptplatz aus dem gesamten Siedlungsgebiet der Stadt – auch ohne zu hetzen – in weniger als 15 Minuten erreichbar.

Gehen und Radfahren, zusammenfassend als „aktive Mobilität“ bezeichnet, sind gut und förderlich für die Gesundheit. Damit wird tägliche Bewegung gleich in die Alltagswege integriert. Die aktive Mobilität belastet die Umgebung nicht mit Abgasen und Lärm, ist gratis und mit wenig Ausrüstung machbar. Es ergeben sich Begegnungen mit anderen Menschen, die bei einer Autofahrt nicht möglich sind. Aktive Mobilität entlastet die oft vollen Straßen und braucht keinen oder wenig Parkplatz im engen öffentlichen Raum. Sie erhält die Geschäfte für die Nahversorgung in der Stadt und ermöglicht Räume für Begegnungen.

Gleich schnell oder schneller zum Ziel

Ein großer Teil der Alltagswege in Eisenstadt ist kürzer als 3 km. Die Dauer einer kurzen Autofahrt liegt auch in der Größenordnung einer Viertelstunde, wenn man die Fahrzeit, die Parkplatzsuche, die Fußwege zum und vom Auto addiert. Zu einem Ziel im Stadtzentrum gelangt man mit dem Rad im Normalfall schneller als mit dem Auto. 

STEP – Ziele der Stadtentwicklung

Eisenstadt hat sich im Stadtentwicklungsplan das Ziel gesetzt, eine Stadt der kurzen Wege zu bleiben. Dafür ist auf die nachhaltige Entwicklung der Mobilität zu achten. Der heute bereits hohe Anteil des Zufußgehens am innerstädtischen Verkehr soll erhalten oder gesteigert werden, der Anteil des Radfahrens jedenfalls erhöht werden. 

Die Bevölkerung soll ihre Grundbedürfnisse in weniger als einer Viertelstunde zu Fuß oder mit dem Rad abdecken können. Dies soll so weit wie möglich abseits des motorisierten Verkehrs stattfinden. Ergänzend wurden die Stadtbusse eingeführt. Mit ihrem dichten Haltestellennetz und dem zukünftig verdichteten Fahrplan bieten diese eine gute Erweiterung der Reichweite für Zufußgehende.

Infrastruktur

Voraussetzung für das Erreichen dieser Ziele ist eine gut ausgebaute Infrastruktur für das Gehen und für das Radfahren. Gemeint sind damit sichere und attraktive Geh- und Radwege mit wenigen Unterbrechungen. Diese Hauptverbindungen werden zu einem Netz von lebendigen Straßen und Plätzen, zu Grün- und Freiraum-Achsen. In den letzten Jahren ist in diesem Sinne schon viel gestaltet worden. Für ein durchgängiges Netz an alltagstauglichen Hauptverbindungen ins Zentrum sowie zwischen den wichtigen Zielorten in der Peripherie sind noch weitere Geh- und Rad-Achsen erforderlich.

Angepasstes Verhalten

Zusätzlich zur Infrastruktur ist ein angepasstes Verhalten aller Verkehrsteilnehmer erforderlich. Der STEP formuliert als Ziel die „hohe Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer unter dem Motto, dass der Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer vor die Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit des motorisierten Verkehrs zu reihen ist."

Weitere Informationen und Quellen zu dieser Folge:

Fragen zum Thema können Sie per Mail an: idee@eisenstadt.at stellen

Lesen Sie im März-Amtsblatt:  Das Miteinander im Verkehr