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Der Name keines anderen Künstlers ist so eng mit Eisenstadt verbunden, wie jener Joseph Haydns. Der große Komponist wurde am 31. März 1732 in Rohrau in Niederösterreich geboren. Im Jahr 1761 trat Haydn in Eisenstadt in den Dienst der Fürsten Esterházy ein und machte aus der einstigen Hofkapelle ein angesehenes Orchester mit musikalischen Spitzenkräften. 30 Jahre lang wirkte der Komponist am Hofe Esterházy und schuf in dieser Zeit eine Vielzahl wunderbarer Werke.
Zu Ehren des großen Komponisten wurde das Haydndenkmal von der Künstlerin Heidi Tschank aus Marmor und Bronze geschaffen und am 1. Mai 2018 enthüllt.
Das Denkmal steht in unmittelbarer Nähe zu Haydns Gartenhäuschen und dem Kräutergarten in der Bürgerspitalgasse, wo Haydn sich – der Legende nach –auch gern zum Komponieren zurückgezogen hat. Das Denkmal ist drei Meter hoch und wiegt rund 10 Tonnen.
Die Tageszeiten „Le Matin – Le Midi – Le Soir“ (Der Morgen – Der Mittag – Der Abend) sind nicht nur die Bezeichnungen von drei Sinfonien Haydns (Nr. 6,7,8), sie sind der Bogen zu einem seiner bekanntesten Werke, dem Oratorium „Die Jahreszeiten“. Sie waren sinngebend für die Gestaltung dieses Denkmals. Die Vorderseite ist von Notenlinien durchzogen und im oberen Drittel befindet sich eine Bronzebüste von Joseph Haydn als Relief gearbeitet. Darunter die Signatur von Haydn in Bronze. Auf der Rückseite kann man den Titel des Denkmals lesen: „Le Matin“, „Le Midi“, „Le Soir“. Die Skulptur steht auf einem 6-eckigen Marmorsockel und drei Marmorbänke umschließen das Denkmal. Die Bänke sind gedacht um auszuruhen, zu meditieren, in Gedanken Musik zu hören.
Die Künstlerin Mag. Heidi Tschank über das Denkmal:
„Als ich zum ersten Mal gefragt wurde, ob ich ein Denkmal für Joseph Haydn gestalten möchte, befasste ich mich sofort mit der Musik von Haydn. Denn eines war klar, ich möchte die Musik von Joseph Haydn darstellen.
Vor zehn Jahren stellte ich im Schlosspark in Eisenstadt, während eines Holz- Symposiums zu Ehren von Joseph Haydn, „Die Jahreszeiten“ dar. Ich meißelte damals in 14 Sprachen „Frühling“, „Sommer“, „Herbst“ und „Winter“ in die Skulptur.
So war es für mich naheliegend, dass ich diesmal die Tageszeiten, die Symphonien Nr. 6, 7 und 8 – „Le Matin“, „Le Midi“, „Le Soir“ (Der Morgen, Der Mittag und Der Abend) – von Joseph Haydn gestalten werde. Haydn sprach in der 6. Symphonie „Le Matin“ von der Morgenröte, vom Sonnenaufgang, der Wärme, dem Tagesbeginn. „Le soir“, der Abend schließt in seiner 8. Symphonie mit einem Gewittersatz ab. In allen drei Symphonien findet man eine Innovation bezüglich einer Hervorhebung bestimmter Instrumente. Es sind die Violinen und das Solocello und im Gewittersatz die Soloflöte.
Ich habe mich nach der Morgenröte gerichtet und so wurde die Skulptur mit dem Blick nach Osten aufgestellt.
Joseph Haydn war noch sehr jung, als er diese Symphonien komponierte. Er suchte neue Wege. Weg von der „Musica Antiqua“ und der Wiener Klassik, von den klingenden Botschaften und tönenden Abbildern. Was er suchte war eine neue Form der Musiksprache, in der man Glaube, Liebe, Angst, Zweifel, Verehrung aber auch Witz erkennen sollte.
Am 1. Mai 1761 wurde Joseph Haydn zum Vizekapellmeister des Orchesters von Paul Anton Esterhazy ernannt. In den folgenden Mai-Tagen entstand der Zyklus „Die Tageszeiten“: „Le Matin“, „Le Midi“, „Le Soir“. Die Anregung „Die Tageszeiten“ in ein symphonisches Gewand zu kleiden kam von seinem Dienstherrn.
Für mich kam nun die Aufgabe, es war Anfang März 2016, das richtige Material für die Skulptur zu nehmen. Ich fuhr nach Kärnten in den riesigen Steinbruch im Krastal. Ich war im Krastal schon mehrmals zu einem Steinsymposium eingeladen, wo ich drei Skulpturen erarbeitet habe. Hier liegen 30-40-Tonnen schwere Marmorblöcke. Es galt den richtigen Stein auszuwählen, auf Einlagerungen zu achten und ihn „abzuhören“; das heißt, mit dem Meißel abzuklopfen, um eventuelle Sprünge zu finden. Es sollte ein weißer Marmor mit hellgrauen Schlieren sein. Dann wurde das richtige Maß mittels Seilsäge weggetrennt. Schließlich brachte man den Marmorblock nach St. Johann in Osttirol in das Werk. Ich verbrachte drei Tage im Werk. Hier wurde der Marmorblock mittels Laser in die richtige Position gebracht und dann mit Sägeblättern, die einen Radius von 1,5m haben, geschnitten. Sehr aufregend!
Meine Idee, die Musik, in diesem Fall die „Tageszeiten“, darzustellen verwirklichte ich in unregelmäßig gestalteten Spitzen und Ecken, wobei die Flächen mit dem Meißel bearbeitet wurden und die spitzen Stellen geschliffen. Die Unregelmäßigkeit in diesen Formen stellt Haydns Bruch mit der Kontinuität dar, denn er entfernte sich vom gleichmäßigen Fortgang in der Musik. Die Vorderseite ist von Notenlinien durchzogen und im oberen Drittel befindet sich eine Bronzebüste von Joseph Haydn als Relief gearbeitet. Darunter die Signatur von Haydn in Bronze. Auf der Rückseite kann man den Titel des Denkmals lesen: „Le Matin“, „Le Midi“, „Le Soir“. Die Skulptur steht auf einem 6-eckigen Marmorsockel und drei Marmorbänke umschließen das Denkmal. Die Bänke sind gedacht um auszuruhen, zu meditieren, in Gedanken Musik zu hören."