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Aus Eisenstadt

STEP 2030: 10 Jahre wegweisende Impulse für unsere Stadt

Strategische Stadtentwicklung als Basis für nachhaltige Zukunft

Bürgermeister Thomas Steiner wirft gemeinsam mit der 2. Vizebürgermeisterin Charlotte Toth-Kanyak (r.) und Grünen Klubobfrau Samara Sanchez Pöll einen Blick auf die Ergebnisse des STEP 2030

Bei einer Pressekonferenz zogen Bürgermeister Thomas Steiner, 2. Vizebürgermeisterin Charlotte Toth Kanyak und Grünen Klubobfrau Samara Sanchez Pöll Bilanz.

Der STEP 2030 markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Geschichte der Stadtentwicklung der Landeshauptstadt. Mit dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats am 16. Dezember 2014 wurde der Plan zur Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung von Eisenstadt. „Zehn Jahre nach seiner Einführung ist die Bilanz beeindruckend. Viele der gesteckten Ziele wurden erreicht, andere Maßnahmen werden stetig weitergeführt, getreu dem Spruch: Eine Stadt ist niemals fertig“, so Bürgermeister Thomas Steiner, der weiter betont: „Genau deswegen arbeiten wir auch weiterhin strategisch an unserer Stadt. Nachhaltige Stadtplanung bedeutet, die Bedürfnisse der heutigen Bevölkerung zu erfüllen, ohne die Chancen zukünftiger Generationen zu gefährden. Das stellt sicher, dass Eisenstadt ein Ort des Wohlbefindens und der Gemeinschaft bleib."

Im Bereich Siedlungsentwicklung und Baukultur konnte vor allem durch qualitätssichernde Planungsverfahren, städtebauliche Verträge und wichtige kooperative Verfahren – jüngste Beispiele sind hier der Bundesländerhof oder Kirchäcker Süd - und den Bauzonenplan eine ressourcenschonende Entwicklung der Stadt erreicht werden. Im Rahmen des Stadtentwicklungsplans STEP2030 wurde ein Bauzonenplan erstellt und mittlerweile auch einstimmig im Gemeinderat beschlossen. Er dient als Grundlage für Teilbebauungspläne und hatte zum Ziel Einfamilienhausgebiete, die Begrenzung von Wohneinheiten pro Grundstück, den Erhalt historischer Baustrukturen sowie die Definition von Nachverdichtungs- und Geschoßwohnbauzonen, festzulegen. Zukünftig liegt der Fokus auf einer ausgewogenen Festlegung der Siedlungsgrenzen und der Sicherstellung hoher Lebensqualität trotz weiteren Wachstums. Das wird vor allem auch durch die im STEP definierten absoluten Siedlungsgrenzen gewährleistet.

Steiner: „Ziel ist der Erhalt der charakteristischen Stadt- und Dorfräume.“

„All diesen Überlegungen liegt vor allem auch das Ziel der Erhaltung der charakteristischen Stadt- und Dorfräume von Eisenstadt, St. Georgen und Kleinhöflein zu Grunde. Wichtig ist dabei nicht nur, wo und wie dort gebaut werden kann, sondern auch wo nicht gebaut wird. Lebenswerte Städte entstehen dort, wo Wohn- und Arbeitsräume harmonisch mit Natur und Erholung verknüpft werden. Der STEP und die darin festgelegte nachhaltige Planung ist dafür das Fundament“, so Bürgermeister Thomas Steiner zu den Grundüberlegungen. Dazu gehört auch die Sicherung des Grüngürtels und die Umsetzung von Maßnahmen zur Bodenentsiegelung und Freiraumvernetzung. Als jüngste Beispiele sind hier der Andrea Fraunschiel Park, der Otto Strobl Park und knapp 2500 neu gesetzte Bäume im öffentlichen Raum zu nennen.

Bedeutend ist hier nicht nur der Blick von oben, sondern auch jener aufs Detail. Dafür wurden Untersuchungszonen im STEP 2030 festgelegt. Dies sind Teilbereiche des Gemeindegebietes, in denen städtebauliche Entwicklung passieren soll. Für jede Untersuchungszone wurden Handlungsfelder definiert. Im Großteil der Zonen wurden bereits diese kooperativen Verfahren (zuletzt im Bahnhofsviertel) durchgeführt.

Stadtbus als Leuchtturmprojekt wird 2025 elektrisch  

Im Bereich Verkehr wurden durch die Einführung eines Stadtbusses mit vier Linien, durch Verbesserung der Radwege und durch Umsetzung eines Parkleitsystems wesentliche Fortschritte erzielt. Fußgänger- und Radverkehr sowie der Öffentliche Verkehr wurden erheblich gestärkt. „Was früher undenkbar war, ist seit Jahren Realität: Wir investieren mehr in klimafreundliche Mobilität, als in den normalen Straßenbau. Als lebenswerte Stadt setzen wir auf alternative Mobilitätslösungen, die gleichzeitig den Umweltschutz und die Aufenthaltsqualität fördern“, so Steiner. Vor allem der Stadtbus als absolutes Leuchtturmprojekt aus dem STEP hat den Verkehr und das Leben in der Stadt maßgeblich verändert. Der nächste große Schritt ist bereits in der finalen Phase: Der Umstieg auf E-Busse, der Anfang 2025 erfolgt. Derzeit wird auch eine gemeinsame Mobilitätsstrategie mit dem Land erarbeitet, das vor allem die Hauptverkehrsrouten betrifft.

Technische Infrastruktur, Klima und Energie sind ebenfalls zentrale Themen. Erfolge wie der Hochwasserschutz in Kleinhöflein, die Sanierung der Kanalisation und Maßnahmen für energieeffiziente Stadtentwicklung, massive Erweiterung der PV-Flächen auf den Dächern der städtischen Gebäude und viele größtenteils wissenschaftlich begleitete Projekte von erneuerbaren Energien machen Eisenstadt zum Vorreiter in diesem Bereich. Exemplarisch sei hier auch die Energiegenossenschaft gemeinsam mit der RNI Burgenland, die Eisenstadt maßgeblich mitgestaltet hat, erwähnt.  Aber auch intern werden Hebel angesetzt: Die eigens eingerichtete Steuerungsgruppe „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ spielt mittlerweile eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen. „Umweltschutz und urbane Lebensqualität sind untrennbar miteinander verbunden. Eine Stadt, die auf grüne Infrastruktur und Energieeffizienz setzt, steigert nicht nur ihre Attraktivität, sondern auch die Gesundheit ihrer Bewohner“, stellt Steiner fest. Derzeit wird am Klimaneutralitätsfahrplan gearbeitet, der die Stadt bis 2040 klimaneutral machen soll.

Toth-Kanyak: „EisenstädterScheine im Wert von 1,4 Millionen Euro verkauft“

Die Maßnahmen im Bereich Arbeit und Wirtschaft stärkten durch Programme wie den Innenstadtbonus und das Gutscheinsystem EisenstädterScheine die Kaufkraft und den Branchenmix in der Stadt. Mit ausgegebenen Gutscheinen im Wert von 1,4 Millionen Euro und derzeit 20 Innenstadtbonus-Beziehern kann auch hier eine beeindruckende Bilanz gezogen werden. Insgesamt flossen seit dem Beginn im Jahr 2021 rund 380.000 Euro in diese Betriebsförderung.  Mit der Einführung des Stadtmanagements wurden weitere Impulse gesetzt.

Auch im Bereich Bewegung und Sport wurden durch die Erweiterung bestehender und neuer Sporteinrichtungen, der neue Maßstäbe setzende Leichtathletik-Arena, einen Skaterplatz mit Pumptrack, Überdachung und Seitenwände des Eislaufplatzes, Kletterwand, Sanierung des Hallenbads etc. viele Erfolge erzielt. Daneben wurde die Sport- und Vereinsförderung entschieden ausgeweitet. Insgesamt flossen in den Sport (Zuschüssen, Infrastruktur, Förderungen) etwa 20 Millionen in den vergangenen 10 Jahren.

Im Bereich soziale Infrastruktur und Bildung ist derzeit ein Megaprojekt in Planung: Der „Bildungscampus“ - eine neue Volksschule und ein weiterer Kindergarten.

Sánchez Pöll: „Zwei Jugendzentren sind bereits umgesetzt“

In diesem Bereich sind bereits viele Dinge umgesetzt worden, erläutert auch Grünen-Klubobfrau Samara Sánchez Pöll, wie der E_Cube und ganz aktuell 2024 zwei Jugendzentren als Treffpunkt für Jugendliche sowie zahlreiche Bürgerbeteiligungsformate wie etwa das höchst erfolgreiche Projekt „Bürgerbudget“ umgesetzt. Als nächstes steht neben dem Bildungscampus das Kommunikationszentrum in St. Georgen auf der Agena.

Eisenstadt verfolgt im Rahmen der Stadtentwicklungsstrategie STEP2030 auch ambitionierte Ziele in den Bereichen regionale Integration, Kultur, Infrastruktur und Nachhaltigkeit. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der Rolle Eisenstadts als Zentrum der Region, die Verbesserung der verkehrlichen Anbindung sowie die Förderung von Kooperationen im Tourismus. Große Erfolge sind vor allem mit der Entwicklung der Dachmarke „Eisenstadt, die kleinste Großstadt der Welt“, die mittlerweile jedem bekannt ist, erreicht worden. Im Bereich Kultur, Tourismus und Identität wurden Projekte wie die Vernetzung mit Kulturinstitutionen (Stichwort Esterhazy, Barracuda, etc), und die Einführung eines Stadtweins realisiert. Schwerpunkte in den vergangenen Jahren war die Denkmaloffensive sowie die Planung und Realisierung des eigenen Stadtmuseums, der Stadtvilla.

„Wir planen nicht nur für die Menschen, die hier schon leben, sondern für die nächsten Generationen, das ist unsere Verpflichtung als Politik und Stadtverwaltung“, so Steiner der weiter betont: „Mit dem STEP 2030, der diese Bemühungen in strategische, gut durchdachte Bahnen gelenkt hat, wurde Eisenstadt nachhaltig als attraktiven Lebens- und Wirtschaftsstandort gestärkt. Auch in den kommenden Jahren bleiben die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an die Bedürfnisse der Bürger im Mittelpunkt.“