Der Stadtbus Eisenstadt, der im Jahr 2016 als erstes öffentliches Mikro-Verkehrssystem im Burgenland eingeführt wurde, verabschiedet sich nach acht erfolgreichen Jahren von seinen charakteristischen Kleinbussen. Mit heute wurde ein moderner, emissionsfreier Stadtbusbetrieb mit einer Kapazität von 51 statt wie bisher 27 Fahrgästen gestartet, der den steigenden Bedarf nach umweltfreundlicher Mobilität erfüllt. „Der Stadtbus hat sich so gut entwickelt, dass wir mehr Platz in den Bussen brauchen. Außerdem steigen wir wie angekündigt auf Elektroantrieb um und setzen damit ein klares Zeichen für noch mehr klimafreundliche, öffentliche Mobilität in Eisenstadt“, so Bürgermeister Thomas Steiner.
Seit seiner Einführung 2016 hat der Stadtbus das Mobilitätsangebot in Eisenstadt maßgeblich geprägt. Die vier Linien – liebevoll Fanny, Vitus, Georg und Martin genannt – verbinden aktuell 129 Haltestellen und werden täglich von etwa 1.700 Fahrgästen genutzt. In den vergangenen acht Jahren legten die Busse insgesamt rund 2,5 Millionen Kilometer zurück und absolvierten 203.320 Fahrten durch die Stadt. Dadurch konnten etwa 500 Tonnen CO2 eingespart werden – ein eindrucksvoller Beitrag zum Klimaschutz. Die Einführung des Stadtbusses im Jahr 2016 begann mit drei Linien und einem Betrieb von Montag bis Freitag. Heute, mit vier Linien und einem deutlich erweiterten Angebot, zeigt das System, wie öffentliche Mikro-Verkehrslösungen erfolgreich sein können. Der Wechsel auf Elektrobusse unterstreicht das Ziel Eisenstadts, die Mobilität für alle Bürger klimafreundlich und zukunftsorientiert zu gestalten. Damit bleibt der Stadtbus Eisenstadt ein Vorzeigebeispiel für nachhaltige Mobilität im Burgenland.
Der nächste Schritt: Größer, moderner und emissionsfrei
Mit Ende 2024 läuft der bestehende Vertrag aus. Nach intensiven Vorbereitungen und der Evaluierung der neuen Anforderungen wurde in der Oktobersitzung 2023 der Beschluss gefasst, den Betrieb für weitere acht Jahre an die Firma Partsch zu vergeben, die bereits seit Beginn als Betreiber tätig ist. Der Beschluss wurde mit den Stimmen von ÖVP und Grünen gefasst. Die neuen, elektrisch betriebenen Busse sollen mehr Kapazität bieten und vollständig emissionsfrei fahren, was einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiger Stadtentwicklung bedeutet. Die neuen Busse sind etwa so lang wie die bisherigen, aber um mehr als einen halben Meter breiter. Zum „Auftanken“ stehen den Bussen eigene Ladestationen am Bauhof zur Verfügung, die in der weitern Ausbaustufe mit dem Strom aus den eigenen PV-Anlagen gespeist werden. Der Umstieg auf die neuen E-Busse bringt selbstverständlich höhere Investitionskosten mit sich. Während der Betrieb des bisherigen Stadtbusses im Jahr 2024 rund 840.000 Euro jährlich kostet, beläuft sich der Aufwand für das neue emissionsfreie Mikro-Öffi-System auf etwa 1,35 Millionen Euro pro Jahr. Dem stehen Einnahmen aus Ticketverkäufen, Förderungen und Buswerbung gegenüber, sodass letztlich eine jährliche Investitionssumme von rund einer Million Euro verbleibt. „Die finanziellen Gegebenheiten sind derzeit nicht einfach, aber dieses Geld ist bestens in eine klimafreundliche, emissionsfreie Mobilität und damit in unsere Lebensqualität investiert“, betont Bürgermeister Steiner.
Nächster Schritt wird die Umsetzung einer 15 statt 30-Minuten-Taktung sein. „Diese schnellere Taktung ist auf Sicht nach wie vor Wunsch und auf der Agenda, derzeit allerdings nicht möglich. Wir behalten uns aber vor ggf. in stark frequentierten Zeiten die Frequenz oder die Kapazitäten der Busse – so wie jetzt schon in der Früh – zu erhöhen“, erklärt Steiner, der weiter ergänzt: „Ein Erfolgsgarant für unseren Stadtbus ist nämlich vor allem auch, dass die vier Linien immer wieder evaluiert und an die Bedürfnisse der Eisenstädterinnen und Eisenstädter angepasst werden. Das werden wir auch weiter tun – und zwar mit einem weiteren, neuen Projekt, das die Qualität für die Nutzer noch weiter steigern wird.“ Die nächste Fahrplanänderung wird mit Frühjahr 2025 erwartet.