„Das Haydn-Kino prägte lange das Kulturgeschehen am Oberberg in Eisenstadt – bald wird es das als Kunst- und Kulturstätte auch wieder tun“, stellt Bürgermeister Thomas Steiner erfreut fest. Die Stadt Eisenstadt hat – wie bekannt im April - das denkmalgeschützte Gebäude am Oberberg, das seit fast zwei Jahrzehnten ungenutzt war gekauft. Die ersten Sanierungsarbeiten sind bereits gestartet. Derzeit wird im Innenbereich eine Bestandsanalyse gemacht sowie alles historisch Relevante oder Wertvolle gesichert und der Rest fachgerecht entsorgt. Dabei wurden schon einige Schmankerln gefunden, etwa ein Saal- und Sitzplan aus der Gründungszeit, die Original- Vorführkameras und zudem wurden viele Dinge, wie alte gepolsterte Türen und Fenster wieder freigelegt. Diese Schätze werden natürlich gelagert und werden im neuen Kunst- und Kulturzentrum oder der Stadtvilla, dem etwas anderen Museum, das ebenfalls gerade im Werden ist, einen Platz bekommen.
Steiner erklärt: „Wir wollen damit einen neuen Akzent für den für uns so wichtigen historischen Kern des Oberberges setzen.“ Die genaue Nutzung des ehemaligen Lichtspielhauses, die in derzeit in einem Konzept erarbeitet wird, wird vielfältig sein: Kleinkunstbühne und hochwertige Veranstaltungen werden jedenfalls geplant. Vor allem auch jungen Künstlern soll damit eine Location für ihr Schaffen zur Verfügung stehen.
Ein Schwerpunkt wird dabei auf neuen Medien, Fotografie und Film liegen. Apropos Film. „Natürlich wird es im historischen Kinosaal, der in vollem Glanz erstrahlen wird, auch Filmvorführungen geben – allerdings Filmkunst und Filmkultur statt Blockbustern“, so Steiner. Beim Nutzungskonzept wird die Stadt auf das Wissen und die Erfahrung von Persönlichkeiten der Kunst- und Kulturszene zurückgreifen, die in den kommenden Wochen zu einem ThinkTank eingeladen werden. „Dazu möchten wir auch junge Künstler miteinbinden, da wir dieses Haus auch als Start
„Das Haydnkino ist ein extrem wichtiges und markantes historisches Gebäude. Dass die Stadt nun Eigentümer wird, ist insofern wichtig, als wir damit garantieren können, dass es nicht nur denkmalgerecht saniert, sondern auch der Allgemeinheit zur Verfügung stehen wird“, so Steiner, der betont: „Wenn man das Gebäude betritt, spürt man die Geschichte. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Das wollen und werden wir erhalten.“ Außerdem soll das ehemalige Haydn-Kino eines der „Eisenstädter Stadthäuser“ werden, jene kulturell und historisch bedeutsamen Einrichtungen, die im Verbund mit der Stadtvilla Eisenstadt – dem etwas anderen Museum die Geschichte unserer Stadt aus unterschiedlichen Blickwinkel beleuchten. Angestrebt wird eine Eröffnung zum 100. Geburtstag des Hauses im Jahr 2024.
Geschichte des Haydn-Kinos:
Das Kino wurde 1924 feierlich eröffnet. Damit ist das Haydn-Kino nur 19 Jahre jünger als das älteste noch bespielte Kino Österreichs, die Breitenseer Lichtspiele in Wien. Rund 450 Sitzplätze umfasste der Kinosaal. In den 80er-Jahren musste das Kino schließen. Dennoch denken viele Jugendliche der 80er- und 90er-Jahre gerne an das "Haydn-Kino" zurück. Ein Billardlokal und später das Lokal "Cocktail" hatten sich in dem ehemaligen Kino angesiedelt.