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Aus Eisenstadt

Neues Rückhaltebecken stärkt Hochwasserschutz

Rund 13 Millionen insgesamt in Hochwasserschutz investiert

In den vergangenen Jahrzehnten hat der Hochwasserschutz zunehmend an Bedeutung gewonnen – eine Notwendigkeit, die durch die erschreckenden Bilder der jüngsten Katastrophen erneut deutlich geworden ist. Eisenstadt blieb hier weitgehend verschont. Ein wirksamer Hochwasserschutz ist unerlässlich, um solche Ereignisse künftig weiter bestmöglich zu verhindern. In Kleinhöflein wurde daher in den vergangenen Monaten ein neues Rückhaltebecken entlang des Ochsenwegs errichtet, das einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Region leistet. Dieses Rückhaltebecken wurde am vergangenen Wochenende gemeinsam mit der Bevölkerung eröffnet.

„Hochwasser sind Naturereignisse, die es immer gab und auch künftig immer geben wird. Die Experten prognostizieren, dass extreme Hochwasserereignisse infolge des Klimawandels künftig sogar noch häufiger auftreten werden. Dennoch sind wir den Naturgefahren nicht schutzlos ausgeliefert. Solche Wetterkapriolen können wir zwar leider nicht verhindern, jedoch deren Auswirkungen minimieren“, so Bürgermeister Thomas Steiner. Deswegen investiert die Stadt Eisenstadt in diesen Bereich gemeinsam mit Land und Bund seit Jahrzehnten. Insgesamt wurden bereits über dreizehn Millionen Euro für Rückhaltemaßnahmen aufgewendet. Mehrere Rückhaltebecken (RHB) schützen Eisenstadt: Kleinhöfleinerbach, Antonigraben I und II, Gloriettegraben, Buchgraben, Sandgrube, Eisbach, Tiergarten und jetzt Ochsengraben.

Nach Errichtung dieses Beckens und der Volumserhöhung des Beckens am Kleinhöfleinerbach ist für ganz Kleinhöflein ein Hochwasserschutz für das HQ100 gegeben.

Das Gebiet kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Folgt man dem Ochsensteig, ausgehend von der Abzweigung Katersteinstraße nach Norden, verengt sich dieser alsbald zu einem bis zu zehn Meter in den Löß eingegrabenen Hohlweg, der an den Flanken mäßig bestockt ist. Nach etwa 180 Metern schwenkt dieser Hohlweg nach Nordosten. Direkt nach dem Schwenk befinden sich die Relikte eines ehemaligen Aquädukts, der Fürstlich Esterházyschen Schlosswasserleitung.

Die neue Staumauer wurde etwa 25 Meter oberhalb dieses Aquädukts errichtet. Sie wurde als Gewichtsmauer mit einer Mauerstärke von 1,50 Meter ausgeführt und in die beiden Böschungsflanken eingebunden. Die Aufstandsfläche wurde auf eine Breite von drei Meter ausgeweitet. Die Mauer ist zu Wartungszwecken begehbar und mit einem Geländer ausgestattet. Das Rückhaltevolumen beträgt. 9.300 Kubikmeter. Das Investitionsvolumen betrug rund 600.000 Euro netto. Diese Kosten wurden zu 89,6 Prozent von Bund und Land kofinanziert. Mit dem Projekt Ochsengraben ist ein weiterer wichtiger Teil des Gesamthochwasserschutzes für Eisenstadt abgeschlossen.