Die Nächte werden durch künstliches Licht immer heller. Durchschnittlich sind am Nachthimmel nur noch zehn Prozent der Sterne zu sehen. Um dieser Lichtverschmutzung entgegenzuwirken, hat Eisenstadt mehrere Maßnahmen gesetzt und als eine der ersten Gemeinden bereits 2019 komplett die Beleuchtung im öffentlichen Raum auf LED umgestellt. Zudem beteiligt sich Eisenstadt neben Graz, Innsbruck und Linz an der „Earth Night“. Die Stadt dreht gemeinsam mit ihren Partnern den Esterhazy Betrieben, dem Militärkommando Burgenland und der Pfarre St. Georgen am 7. September ab 22 Uhr vielerorts das Licht ab. Die „Earth Night" soll auch ein symbolisches Zeichen für den Klimaschutz sein und die Bedeutung des kollektiven Handelns aufzeigen. Klimaschutz wird in der Stadt Eisenstadt Priorität eingeräumt.
Jedes Jahr beteiligen sich daran Millionen von Menschen in mehr als 180 Ländern und schalten das Licht aus, um ein Zeichen für das Thema Energie, Energiesparen, Energieeffizienz und den Klimaschutz zu setzen und einen Beitrag zum Schutz unseres Planeten zu leisten – auch die Eisenstädterinnen und Eisenstädter sind aufgerufen mitzumachen. In der Nacht des 7. September steht der Pulverturm, die Martin-Kaserne, Schloss Esterházy und die Pfarrkirche St. Georgen also ganz bewusst im Schatten. Bürgermeister Thomas Steiner dazu: „Eisenstadt macht mit und setzt ein Zeichen am 7. - aber auch durch das ganze Jahr hindurch. Denn wir haben vor allem durch die Umstellung auf vollabgeschirmten LED bei der öffentlichen Straßenbeleuchtung einen großen Schritt nach vorne bei der Lichtverschmutzung gemacht.“ Das beweisen auch die Zahlen von Expertem, Astrophysiker Stefan Wallner: „Die Resultate meiner Messungen in Eisenstadt zeigen, dass die LED-Umstellung für die Himmelshelligkeit eine wichtige Rolle spielen kann und bei Abschluss der Umrüstung eine Verbesserung der Situation folgt.“ Eisenstadt komplett auf LEDs mit weißwarmem Licht unter 3.000 Kelvin umgestellt und spart, auch zum Beispiel durch zusätzliche nächtliche Dimmungen, damit jährlich den Strom von ca. 300 Haushalten ein. Die neue öffentliche Beleuchtung also einen nachhaltigen Effekt auf das Budget der Landeshauptstadt wie auch auf die Umwelt.
„Viele denken, dass es sich bei der Thematik der „Lichtverschmutzung“ nur um ein Phänomen handelt, das für uns AstronomInnen etwas Schlechtes ist. Der Himmel wird heller, die Anzahl an sichtbaren Objekten geht stark zurück. Doch es ist viel mehr als das: die Wahl der richtigen Beleuchtung hat Auswirkung auf Mensch, Tier und Umwelt“, erklärt Astrophysiker Wallner. Ein wichtiger Faktor, besonders für die menschliche Gesundheit, ist der Blauanteil bzw. die Farbtemperatur der LED-Farbe. Je höher dieser ist, desto stärker ist die Hemmung der Bildung des Hormons Melatonin, welches auch als „Entspannungshormon“ bekannt ist. Ab einer Farbtemperatur von 4000 Kelvin wird es sehr gefährlich, Eisenstadt hat mit 3000 Kelvin und einem geringen Blauanteil gut gehandelt. Nun mögliche Dimmungen der LEDs in der Nacht können optimal dazu beitragen. Die neuen LEDs sind „astronomisch“ gesehen hervorragend gewählt, sie schirmen die Beleuchtung genau dorthin ab, wo sie auch tatsächlich gebraucht wird, mit 0 Prozent Strahlung nach oben, Richtung Himmel.
Infos zur „Earth Night“
Die „Earth Night" findet immer in der ersten Neumondnacht im September statt. Die Aktion verfolgt das Ziel, die Lichtverschmutzung einzudämmen und das Bewusstsein fürs Energiesparen zu schärfen. In Österreich werden neben Eisenstadt heuer auch Graz, Innsbruck und Linz für eine Nacht vielerorts die Beleuchtung heruntergefahren.