Rathaus & Politik
Die Angliederung des Burgenlandes an Österreich 1921 bedeutete für die Gemeinden eine Änderung in der Wahl der Gemeindeorgane. Per 30. August 1921 wurden die bis dahin nach ungarischem Recht bestellten Organe aufgelöst und durch Gemeindeverwaltungskommissionen bzw. Stadtverwaltungskommissionen ersetzt. Diese führten bis zur Konstitution des Gemeinderats infolge der ersten Gemeinderatswahlen am 25. März 1923 die Gemeindegebarungen. In Eisenstadt wurde der aus Böhmen stammende Aemilian Necesany zum Stadtkommissar und in der Folge zum ersten Bürgermeister bestellt.
Die Historikerin Brigitte Krizsanits hat die Biographien von Eisenstadts Bürgermeistern ab 1922 aufgearbeitet, die unten folgenden Texte beruhen auf ihren umfassenden Recherchen und wurden von ihr verfasst. Die ausführlichen Biographien stehen hier zum Download bereit.
* 27. Jänner 1967, Eisenstadt
gewählter Bürgermeister seit 2011
Thomas Steiner wurde in Eisenstadt geboren und wuchs in Loretto auf. Nach der Matura am Gymnasium Kurzwiese studierte er an der Universität Wien Rechtswissenschaften. Danach trat er in den Dienst der Burgenländischen Landesregierung ein, wo er bis 1996 Klubsekretär der ÖVP und später im Büro des Landeshauptmannstellvertreters tätig war. Seit 2010 hält Thomas Steiner ein Landtagsmandat.
Mag. Thomas Steiner war seit 2007 Gemeinderat von Eisenstadt, 2011 übernahm er von Andrea Fraunschiel das Amt als Bürgermeister von Eisenstadt. Zu seinem Amtsantritt legte Thomas Steiner seinen Leitsatz fest: arbeiten, entscheiden und etwas für Eisenstadt weiterbringen. Dabei stand und steht das stetige Wachstum der Stadt im Fokus: Allein zwischen 2001 und 2011 stieg die Bevölkerungszahl um 16 Prozent an. Daraus folgte die Schwerpunktsetzung vor allem in den Bereichen Bildung sowie Verkehr und Infrastruktur unter der Einbindung aller Bürgerinnen und Bürger.
Für die gemeinsame Vorgehensweise bei Infrastrukturmaßnahmen erarbeiteten Bürgermeister Thomas Steiner und die drei Stadtbezirksvorsteher einen langfristigen Plan zur Sanierung und Erweiterung der Straßen in der Stadt, der nicht nur die Verbesserung der Fahrwege, sondern auch des Geh- und Radwegenetzes vorsieht. Laufend getroffene Maßnahmen wie die Schaffung neuer Parkplätze oder ein Parkleitsystem sollten die fußläufige Verbindung des Stadtzentrums mit den PKW-Abstellmöglichkeiten sichern.
2013 startete unter Einbeziehung der Bevölkerung sowie von Expertinnen und Experten die Ausarbeitung des Stadtentwicklungsplanes STEP 2030, der ein Leitbild für die weitere Entwicklung der Stadt darstellt.
Ein Meilenstein für den öffentlichen Verkehr wurde mit der Einführung des Stadtbusses gesetzt. Die Planung dafür hatte 2015 begonnen, Ende 2016 nahmen vorerst drei Buslinien den Betrieb auf, mittlerweile kam eine vierte Linie dazu.
Zur Hebung der Lebensqualität und auch des Bewusstseins für die Stadt wurden zahlreiche Initiativen in den Bereichen Umwelt, Gesundes, Sicherheit und Soziales gesetzt. Projekte wie „Blühendes Eisenstadt“ mit Blumenwiesen zum Selberpflücken, „Sauberes Eisenstadt“ oder „Eisenstadt tut mir gut“ prägen mittlerweile das Stadtbild.
Bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 1. Oktober 2017 wurde Mag. Thomas Steiner in seiner Funktion als Bürgermeister bestätigt.
* 8. Mai 1955, Eisenstadt
† 4. August 2019, Eisenstadt
gewählte Bürgermeisterin von 2007 bis 2011
Andrea Fraunschiel wuchs in Eisenstadt auf, wo sie später auch maturierte. Sie schlug den Weg in die Erwachsenenbildung ein und unterrichtete in Wien Englisch. 1988 kehrte sie beruflich in ihre Heimatstadt zurück und übernahm ab 1988 eine Lehrtätigkeit am WIFI.
Ihre politische Karriere startete Andrea Fraunschiel 1991 als Stadtleiterin der ÖVP Frauen in Eisenstadt. Von 2004 bis 2005 hielt sie einen Sitz im Bundesrat, 2005 wurde sie Abgeordnete des Burgenländischen Landtages.
Bereits im November 1992 hatte Andrea Fraunschiel ein Gemeinderatsmandat übernommen. Im Juni 2000 wurde sie zum Mitglied des Stadtsenats bestellt, von 2002 bis 2007 war sie 1. Vizebürgermeisterin und trat am 24. Jänner 2007 als erste Frau an der Spitze der Stadt die Nachfolge von Bürgermeister Ing. Peter Nemeth an.
Das Einbinden der Bevölkerung war der Bürgermeisterin stets ein großes Anliegen. Unter Beteiligung der Bevölkerung wurde ein Leitbild für die Stadt entwickelt, aus dem das Ziel formuliert wurde, Eisenstadt zur „Kulturstadt mit Lebensqualität für alle Generationen“ zu gestalten. So entstand im Sinne der Vernetzung unter den Generationen gemeinsam mit Kooperationspartnern das Generationenviertel auf dem Ing.-Alois-Schwarz-Platz mit Kindergarten und -krippe, einer Seniorenpension sowie einem Haus für betreubares Wohnen.
Während ihrer mehr als vierjährigen Amtszeit wurden die Modernisierung und der Ausbau der in der Verantwortung der Stadt stehenden Schulen fortgesetzt und in Kleinhöflein eine eigene Volksschule eröffnet. Auch im Freizeitbereich wurden in Andrea Fraunschiels Amtszeit viele Maßnahmen für die Jugend umgesetzt. In Kleinhöflein wurde ein Fußballplatz und nahe der HTL ein Skatepark errichtet, in dessen unmittelbarer Nähe später der E_Cube gebaut wurde.
Im Sinne des Ausbaus der Infrastruktur erfolgten umfangreiche Sanierungsmaßnahmen im Straßenbereich sowie die Neugestaltung von Straßen und Plätzen. Als Klima-Modellregion bot Eisenstadt die Möglichkeit, Innovationen auf der Straße zu testen, um Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln.
Am 15. November 2011 trat Andrea Fraunschiel als Bürgermeisterin der Freistadt Eisenstadt zurück und übergab das Amt an Mag. Thomas Steiner - dieser ernannte sie am 4. November 2015 zur Ehrenbürgerin der burgenländischen Landeshauptstadt. Am 4. August 2019 verstarb sie im Kreise ihrer Familie.
* 1. April 1955, Wien
gewählter Bürgermeister von 2002 bis 2007
Peter Nemeth wurde 1955 in Wien geboren. Er besuchte das Gymnasium Kurzwiese in Eisenstadt sowie die HTL für Maschinenbau in Wiener Neustadt. Im Anschluss an die Matura absolvierte Nemeth den Abiturientenlehrgang der Wiener Kaufmannschaft inklusive Reifeprüfung und begann in Deutschland in der Automobilbranche zu arbeiten. 1981 übernahm Ing. Peter Nemeth die Leitung des Autohauses seines Vaters in Eisenstadt. Seit 1990 ist er in der Wirtschaftskammer als Funktionär aktiv, seit 2005 bekleidet er die Funktion des Wirtschaftskammerpräsidenten.
Nachdem Ing. Peter Nemeth bereits seit 1992 Mitglied des Gemeinderats gewesen war, wurde er im Juni 2000 zum Vizebürgermeister bestellt. Am 15. Jänner 2002 trat er die Nachfolge von Bürgermeister Ing. Alois Schwarz an. Im Zentrum seiner Tätigkeit für die Stadt stand einerseits das Vorantreiben der hohen Lebensqualität, andererseits setzte er Schwerpunkte in den Bereichen Wirtschaft und Bildung.
Als Bürgermeister in einem modern gestalteten Rathaus nahm Bürgermeister Nemeth eine Neustrukturierung des Magistrats mit dem Ziel vor, Verwaltungsabläufe transparenter und übersichtlicher zu gestalten. Zudem sollte der Kontakt bürgerfreundlicher ausgerichtet werden.
Zur Belebung der Innenstadt startete Ing. Peter Nemeth unter Einbeziehung der Eisenstädter Unternehmen eine Innenstadt-Offensive. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Verbesserung des Angebots, der Zusammenarbeit der Betriebe sowie auf dem Ausbau des Verkehrsangebots.
Eine große Herausforderung stellte weiterhin das massive Bevölkerungswachstum dar, das sich vor allem in den Bereichen Bildung und Kinderbetreuung, Infrastruktur und Wohnbau niederschlug. Dem wurde vor allem durch die Errichtung von Wohnbauten sowie durch Aus- bzw. Neubaupläne für die Volksschulen Eisenstadt und Kleinhöflein Rechnung getragen.
Zudem intensivierte Ing. Peter Nemeth die Zusammenarbeit mit den ungarischen Nachbarkomitaten. 2002 besiegelte er mit seinem ungarischen Kollegen die Städtepartnerschaft zwischen Eisenstadt und Sopron.
Am 24. Jänner 2007 übergab Ing. Peter Nemeth das Bürgermeisteramt an Andrea Fraunschiel, um sich seinen Aufgaben als Unternehmer und Wirtschaftskammerpräsident zu widmen. Er wurde 2008 zum Ehrenbürger von Eisenstadt ernannt.
* 12. Oktober 1932, Mogersdorf
† 26. August 2007, Wien
gewählter Bürgermeister von 1990 bis 2002
Der in Mogersdorf geborene Alois Schwarz absolvierte nach der Volks- und Oberschule die Höhere Technische Lehranstalt für Elektrotechnik in Wien. Nach der Matura erhielt er eine Anstellung bei der NEWAG in Eisenstadt, später wurde er in die BEWAG-Zentrale aufgenommen. Er war Kammerrat der Arbeiterkammer, von 1974 bis 1979 deren Vizepräsident sowie Funktionär in der Sozialversicherung und in der Gewerkschaft.
1968 zog Ing. Alois Schwarz in den Gemeinderat ein und bekleidete von 1971 bis 1989 die Funktion des ÖVP-Klubobmannes. Am 17. Jänner 1990 übernahm er von Kurt Korbatits als Bürgermeister die Verantwortung für die Stadt.
Am 7. September 1991 eröffnete Bürgermeister Ing. Alois Schwarz die unter der Amtszeit von Bürgermeister Kurt Korbatits vorbereitete Fußgängerzone. Im Zuge der Umgestaltung erfolgten auch infrastrukturelle Maßnahmen wie die Erneuerung des Kanalnetzes für die Hauptstraße sowie die Schaffung neuer Parkplätze.
Ein weiteres wichtiges Anliegen war Ing. Alois Schwarz die Verbesserung des Bildungs- und Freizeitangebots für Kinder und Jugendliche. Es erfolgten umfangreiche Sanierungen und Neuerrichtungen von Schulgebäuden. Zudem konnte in Eisenstadt ein Fachhochschullehrgang etabliert werden.
Der Beitritt Österreichs zur Europäischen Union am 1. Jänner 1995 brachte für Eisenstadt enorme Chancen. 1997 wurde als erstes von drei Gebäuden das Technologiezentrum eröffnet, in der Folge erfuhr dieses durch den TechnoPark (1999) und um das TechLab (2001) Erweiterung.
Mit großer Unterstützung der Bevölkerung sowie mit Einsatz von EU-Geldern gelang es, dem Verfall des Eisenstädter Schlossparks Einhalt zu gebieten, indem der Leopoldinentempel und in einem weiteren Schritt das Orangeriegebäude renoviert wurden.
Um der Verwaltung der stets wachsenden Stadt entsprechend Raum zu geben, wurde 1999 mit dem Umbau des Rathauses begonnen. Die Eröffnung sollte bereits Schwarz‘ Nachfolger vornehmen: Am 15. Jänner 2002 übergab Ing. Alois Schwarz das Amt als Bürgermeister an seinen Nachfolger Ing. Peter Nemeth, der ihn am 17. Mai 2002 zum Ehrenbürger der Stadt ernannte. Ing. Alois Schwarz verstarb am 26. August 2007 nach kurzer, schwerer Krankheit.
* geb. 2. September 1937, Wien
† 13. Mai 2023, Eisenstadt
gewählter Bürgermeister von 1977 bis 1990
Kurt Korbatits wurde am 2. September 1937 in Wien geboren. Er übersiedelte als Kind mit seiner Mutter nach Eisenstadt und besuche hier das Bundesrealgymnasium. Nach der Matura begann er in Wien Medizin zu studieren und trat 1962 in den Dienst der Burgenländischen Landesregierung.
Ab 1965 Mitglied des Gemeinderates wurde Kurt Korbatits am 14. November 1977 zum Nachfolger von Bürgermeister Hans Tinhof bestellt. Im Zuge der Landtagswahl 1982 erreichte Korbatits ein Landtagsmandat, das er bis 1996 ausübte.
In der Stadt setzte er vielfältige Schwerpunkte, vor allem in den Bereichen Infrastruktur, Soziales, Jugend und Sport. So war einer der Meilensteine die Errichtung des Bundesschulzentrums Eisenstadt sowie des daran angeschlossenen Allsportzentrums. Auch der Ausbau von Kindergärten sowie die Erweiterung der Polytechnischen Schule waren ihm ein Anliegen.
Um den wachsenden Verkehr zu regeln, wurde ein Generalverkehrsplan erstellt, in dem auch die Neuschaffung von Parkplätzen unter anderem in der Feldgasse vorgesehen war. Zur Verkehrsentlastung wurde 1988 mit dem Bau einer Südumfahrung außerhalb der Stadt begonnen.
Mit dem vom Land Burgenland errichteten Kultur- und Kongresszentrum erhielt die Stadt 1979 nun Räumlichkeiten, die für Bälle und andere Veranstaltungen genutzt werden konnten. Daran anschließend entstand mit dem 1982 eröffneten „Bundesländerhof“ ein großzügiger Hotel-, Geschäfts- und Bürokomplex.
Kulturelle Impulse setzte Kurt Korbatits unter anderem mit der Initiierung der Haydnpflege, infolge dessen wurde 1986 der Verein der Internationalen Haydnfestspiele gegründet. Zur Vernetzung über die Stadtgrenzen hinaus unterzeichnete Eisenstadt 1978 einen Partnervertrag mit Bad Kissingen, fünf Jahre später wurde auch Colmar zur Partnerstadt.
Eines seiner wichtigsten Anliegen war Kurt Korbatits während seiner gesamten Amtszeit die Umgestaltung der Hauptstraße in eine Fußgängerzone. Die Planung wurde 1989 abgeschlossen, die Eröffnung nahm 1991 der Nachfolger von Kurt Korbatits, Ing. Alois Schwarz, vor.
Nach fast 13 Jahren legte Kurt Korbatits im Jänner 1990 die Funktion als Bürgermeister zurück und wurde im Jahr darauf zum Ehrenbürger der Freistadt Eisenstadt ernannt. Am 13. Mai 2023 ist Kurt Korbatits im 86. Lebensjahr friedlich entschlafen.
* 7. November 1915, Eisenstadt
† 5. September 1978, Eisenstadt
gewählter Bürgermeister von 1950 bis 1977
Der 1915 in Eisenstadt als Sohn eines Landwirtepaares geborene Johann Tinhof maturierte an der Lehrerbildungsanstalt der Schulbrüder in Wien-Strebersdorf. Bis zu seiner Einberufung zur Deutschen Wehrmacht 1938 war er Lehrer und nahm seine Unterrichtstätigkeit nach der Rückkehr aus dem Krieg im Herbst 1945 wieder auf. Später wurde er zum Direktor der Hauptschule bestellt.
1947 trat er der ÖVP bei, wurde Stadtparteiobmann und zog in den Gemeinderat ein. Im Zuge der ersten freien Gemeinderatswahlen nach dem Zweiten Weltkrieg wählten ihn 1950 die Mitglieder des Gemeinderats einstimmig zum Bürgermeister von Eisenstadt. Im Juni 1964 wurde Hans Tinhof als Landesrat für Schulangelegenheiten Mitglied der burgenländischen Landesregierung und übte diese Funktion bis 1971 aus.
Tinhofs Bürgermeisterzeit war vom spürbaren Aufbruch bestimmt: Eisenstadt war im Wachsen begriffen, was vor allem den Ausbau von Straßen, Beleuchtung, Kanal, Elektrizität usw. notwendig machte.
Um die Entwicklung der Stadt in geregelte Bahnen zu lenken, beschloss der Gemeinderat unter Bürgermeister Hans Tinhof einen Flächenwidmungsplan für den Wohnbau, Handels- und Industriebereich. Unter anderem entstanden zwischen 1945 und 1975 rund 1.000 Wohnungen, der Schulbau erfuhr zahlreiche Impulse, an denen auch Bund, Land und die Diözese teilhatten.
Ein weiteres wichtiges Anliegen Tinhofs war es, für die Jugend Platz für Sport und Bewegung zu schaffen, etwa durch die Errichtung eines Freibads, eines Stadions sowie der Stadthalle im Bereich des heutigen Kultur- und Kongresszentrums. Zudem strebte Tinhof die Etablierung der Stadt als Tourismusstadt an.
Eine wesentliche Veränderung für die Stadt brachte die Eingemeindung von Kleinhöflein und St. Georgen im Jahr 1971, wodurch Eisenstadt auf 10.062 Einwohner anwuchs.
Am 14. November 1977 übergab Hans Tinhof das Amt des Bürgermeisters an Kurt Korbatits. Damit endete eine 27-jährige Ära, in der Eisenstadt eine unglaubliche Veränderung und einen steten Aufschwung erlebt hatte.
Am 5. September 1978 verstarb Eisenstadts längstdienender Bürgermeister, zuvor noch zum Ehrenbürger ernannt, unerwartet in seiner Heimatstadt.
* 21. September 1883, Eisenstadt
† 6. Jänner 1959, Eisenstadt
eingesetzter Bürgermeister von 1945 bis 1950
Franz Eiweck wurde als Sohn einer Landwirtsfamilie in Eisenstadt geboren, absolvierte nach der Bürgerschule die Lehrerbildungsanstalt in Modern (heute Modra in der Slowakei) und anschließend das Pädagogikum für Bürgerschullehrer in Budapest. Bereits während dieser Zeit war er künstlerisch tätig. Nach Unterrichtstätigkeiten in Rumänien und Ungarn kehrte er 1920 in die Heimat zurück, wo Elek-Eiweck eine Anstellung als Volksschul-, später als Hauptschullehrer erhielt. Bald darauf nahm er ein Studium an der Akademie der bildenden Künste auf.
1929 kandidierte Prof. Elek-Eiweck bei der Gemeinderatswahl hinter Bürgermeister Paul Koller an zweiter Stelle für die Sozialdemokratische Partei und wurde daraufhin von 1929 bis 1934 zum Stadtrat bestellt.
Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Eisenstadt im April 1945 setzten die sowjetischen Verantwortlichen Prof. Franz Elek-Eiweck als Bürgermeister ein. Am 8. Juli 1945 konstituierte sich unter seinem Vorsitz der Stadtsenat. Als wichtigste Aufgaben galten in der ersten Phase nach dem Krieg die Sicherstellung von Ernährung und Wohnraum, der Aufbau der Verwaltung, des Sicherheitswesens wie auch der Strom- und Wasserversorgung. Elek-Eiweck war als beauftragter Bürgermeister Bindeglied zwischen der Bevölkerung und der Besatzungsmacht, was von ihm Fingerspitzengefühl und diplomatisches Geschick erforderte.
Als Lehrer und Bezirksschulinspektor war Elek-Eiweck die Wiederherstellung der Schulen ein besonderes Anliegen. Gesellschaftlich wurde versucht, durch Sport- oder Tanzveranstaltungen, kirchliche Feste und kulturelle Veranstaltungen Unterhaltung und Ablenkung vom Alltagsleben zu bieten. Als zukunftsweisende Veranstaltung wurden 1947 im Haydnsaal Burgenländische Festspiele veranstaltet.
Im Zuge der ersten freien Gemeinderatswahlen seit 1931 und der darauffolgenden Bürgermeisterwahl wurde Franz Elek-Eiweck 1950 von Hans Tinhof abgelöst.
Prof. Franz Elek-Eiweck starb am 6. Jänner 1959 im Alter von 76 Jahren in Eisenstadt. Er hinterließ nicht nur ein beachtliches künstlerisches Oeuvre, sondern er war es auch gewesen, der Eisenstadt nach 1945 in jene erfolgreiche Bahn gelenkt hatte, auf der seine Nachfolger aufbauen konnten.
* 11. Mai 1901, Selzthal
† 6. Juni 1945, Teupitz (D)
eingesetzter Bürgermeister von 1941 bis 1943
Franz Hochegger wurde am 11. Mai 1901 in Selzthal, Bezirk Liezen, geboren. Er wuchs in Waidhofen/Ybbs auf, wo er die Oberrealschule absolvierte und 1920 die Matura ablegte. 1922 trat er als Kassen- und Rechnungsbeamter in den Dienst der Stadtgemeinde Waidhofen/Ybbs ein. Aufgrund politischer Aktivitäten für die ab 1933 verbotene NSDAP wurde Hochegger zweimal verhaftet und schließlich aus seinem Dienst bei der Stadtgemeinde Waidhofen/Ybbs entlassen. Daraufhin floh er nach Deutschland.
Infolge des „Anschlusses“ Österreichs an Deutschland kehrte er 1938 in seine Heimat zurück und erhielt wieder Arbeit in der Gemeinde Waidhofen/Ybbs. Darüber hinaus betätigte sich Hochegger auch weiterhin als eine der führenden Personen in der NSDAP in Waidhofen. Dass Hochegger an Ausschreitungen gegen die jüdische Bevölkerung von Waidhofen/Ybbs direkt beteiligt war, ist nicht nachgewiesen, allerdings dürften von ihm als örtlicher SS-Führer sowie Vertrauensmann des SD (Sicherheitsdienstes) entsprechende Weisungen ausgegangen sein. Im Zuge der Novemberpogrome wurden in Waidhofen drei Objekte jüdischer Bewohner zerstört, im Dezember 1939 erklärte sich die Stadt als „judenfrei“.
Nach Ausbruch des Krieges rückte Hochegger im September 1939 ein, wurde 1940 als unabkömmlich (UK) vom Wehrdienst freigestellt und trat daraufhin wieder seinen Dienst bei der Stadt Waidhofen/Ybbs an.
Als 1941 die Stelle des Bürgermeisters von Eisenstadt ausgeschrieben wurde, bewarb sich Hochegger und wurde unter 47 Bewerbern ausgewählt. Am 1. April 1941 vereidigte ihn Landrat Rapp zum hauptamtlichen Bürgermeister von Eisenstadt.
Hochegger setzte unter anderem eine Neuregelung der Marktordnung sowie eine neue Satzung der Verlautbarungen um. Zudem gab er die Auflassung des 3. Polizeireviers in Eisenstadt sowie die Aufstellung einer Schutzpolizeidienststelle bekannt. Wie schon seine Vorgänger Ilkow und Brünner versuchte Hochegger in Eisenstadt eine Sportstätte zu realisieren, was jedoch scheiterte.
1943 wurde Hochegger als Reservist der Waffen-SS in den Kriegsdienst berufen, sein Amt übernahm abermals Rudolf Brünner. Hochegger verstarb am 6. Juni 1945 in Teupitz (Kreis Teltow) in einem Kriegsgefangenenlazarett.
* 13. März 1899, Ebenfurth
† 3. Dezember 1963, Eisenstadt
eingesetzter Bürgermeister von 1940 bis 1941 und von 1943 bis 1945
Der gebürtige Ebenfurther Rudolf Brünner begann nach Absolvierung der Volks-, Bürger- und Handelsschule 1925 bei der Niederlassung der Brauerei Liesing in Eisenstadt zu arbeiten. Anfang 1929 übernahm er die Stelle des Niederlassungsleiters.
Bereits 1930 trat er der Nationalsozialistischen Partei bei, legte die Mitgliedschaft jedoch 1932 auf Betreiben seines Arbeitgebers zurück. An den Demonstrationen am 11. März 1938 im Zuge der bevorstehenden Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich nahm Brünner aktiv teil und war zumindest an der Verhaftung von zwei Eisenstädter Bürgern beteiligt. Er trat im April 1938 dem NSKK (Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps) bei und wurde zum Vizebürgermeister von Eisenstadt bestellt. Nach der Absetzung von Ing. Arnold Ilkow im April 1940 übernahm er die Aufgabe des geschäftsführenden Bürgermeisters.
Die Stadtverwaltung entwickelte unter Bürgermeister Brünner einen Zehnjahresplan für die Stadt. Er setzte Maßnahmen zur Attraktivierung des Stadtbildes wie das Anlegen kleiner Parks bei der Magdalenenkapelle und vor der Haydnkirche sowie zur Verbesserung der Straßen.
1941 übergab Brünner das Amt des geschäftsführenden Bürgermeisters an Franz Hochegger, blieb jedoch bis zu seiner Einrückung zur Wehrmacht 1942 „Stadtkämmerer“. Nach seiner Rückkehr aus dem Krieg nach Eisenstadt wurde 1943 er abermals Bürgermeister.
Brünner missbrauchte seine Machtposition mehrfach nicht nur gegenüber politischen Gegnern, sondern übte auch Willkür gegenüber Privatpersonen sowie polnischen Zivilarbeitern, indem er sie teilweise massiv bedrohte. Er war nachweislich an der Verhaftung von Paul Koller, Adalbert Riedl, HR Dr. Adolf Schwarz, Franz Kummer und Ignaz Till im Jahr 1944 beteiligt.
Im April 1945 floh Brünner nach Hörsching, wo er im März 1946 festgenommen wurde. 1947 wurde er vor dem Volksgericht in Wien wegen Misshandlungen, Quälereien und Drohungen zu einer zehnjährigen schweren Kerkerstrafe sowie Vermögensverfall verurteilt. Ein gegen ihn geführtes Verfahren wegen Arisierung jüdischen Eigentums wurde eingestellt.
Rudolf Brünner wurde im Rahmen der Amnestie 1957 durch den Bundespräsidenten begnadigt. Er starb am 3. Dezember 1963 in Eisenstadt.
* 12. Mai 1887, Stockerau
† 3. Mai 1946, Fieberbrunn
eingesetzter Bürgermeister von 1938 bis 1940
Der aus Stockerau stammende Arnold Ilkow studierte an der Technischen Universität in Wien und diente anschließend beim Eisenbahnregiment, in dessen Dienst er auch im Ersten Weltkrieg stand. Nach Kriegsende trat er in den Dienst der Staatseisenbahn, später wechselte er zur Graz-Köflacher-Eisenbahn, eher er bei einer Baufirma zu arbeiten begann und die Zivilingenieurprüfungen absolvierte.
1925 zog Ing. Arnold Ilkow nach Eisenstadt, wo er ein technisches Büro eröffnete. Obwohl er selbst vor 1938 nicht Mitglied der ab 1933 verbotenen NSDAP war, pflegte seine Familie – vor allem sein Sohn – enge Kontakte zu nationalsozialistischen Funktionären.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte Dr. Tobias Portschy Ing. Arnold Ilkow am Vormittag des 12. März 1938 als Bürgermeister ein. Bereits in den ersten Amtstagen nahm Ilkow erste personelle Umbesetzungen vor, entließ jüdische Gemeindebedienstete und verlautbarte die Schließung nichtarischer Geschäfte.
Die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung Eisenstadts v. a. aus Eisenstadt-Unterberg hatte bald nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten eingesetzt: Rund 450 jüdische Bewohner mussten ihre Heimat verlassen. 110 Bewohner der einstigen Gemeinde Eisenstadt-Unterberg wurden in Konzentrationslagern ermordet. Wie weit Ilkow an Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung beteiligt war, kann derzeit nicht beantwortet werden. Nach dem Krieg erfolgte keine Verurteilung Ilkows, da er vor dem Verfahren verstarb.
In seine Amtszeit fiel die Zusammenlegung der Freistadt Eisenstadt mit den Gemeinden Eisenstadt-Unterberg, Eisenstadt-Oberberg, Kleinhöflein und St. Georgen. Als Zivilingenieur setzte sich Ilkow vor allem für Baumaßnahmen wie die Umgestaltung des Schlossplatzes, die Renovierung des Rathauses sowie die Adaptierung von Straßen für den wachsenden Verkehr ein.
Ilkow wurde im April 1940 ohne Disziplinaruntersuchung oder Maßregelung wegen „politischer und weltanschaulicher Untragbarkeit“ als Bürgermeister entlassen. Nach Kriegsende floh er mit seiner Familie nach Pfaffengschwendt (Tirol), wo er 1946 wegen des Verdachts des Hochverrats festgenommen und in Untersuchungshaft gebracht wurde.
Er verstarb am 11. Oktober 1948 in Fieberbrunn.
* 15. Juli 1869, Eisenstadt-Oberberg
† 5. August 1938, Eisenstadt
gewählter Bürgermeister von 1929 bis 1934
bestellter Bürgermeister von 1934 bis 1938
Geza Stanics wurde am 15. Juli 1869 als Sohn des Stadtnotärs Franz Stanits sen. in Eisenstadt-Oberberg geboren. Nach dem Besuch der Volks- und Bürgerschule legte er an einem Gymnasium in Ungarn die Prüfungen zur Matura ab. Danach war er ab 1895 städtischer Buchhalter und Kassier im Magistrat der Freistadt Eisenstadt, ehe er 1903 als Buchhalter in den Dienst des Fürsten Esterházy trat. Im selben Jahr wurde er auch in den Gemeinderat der Freistadt Eisenstadt berufen.
Stanics wurde am 19. Oktober 1922 als Nachfolger von Dr. Johann Karall zum Mitglied der Stadtverwaltungskommission bestellt, nach der ersten freien Gemeinderatswahl im März 1923 wurde er Stadtrat. Im Zuge der Gemeinderatswahl 1925 unterlag er bei der Wahl des Bürgermeisters dem sozialdemokratischen Kandidaten Paul Koller, der auch 1927 wiedergewählt wurde.
Nach der Auflösung des Gemeinderats Ende 1928 trat Stanics bei der Gemeinderatswahl am 3. Februar 1929 für die Liste der Wirtschaftsvereinigung an erster Stelle an, wurde in der Folge am 9. April 1929 zum Bürgermeister gewählt und 1931 in dieser Funktion bestätigt. Nach der Auflösung des Gemeinderates aufgrund des Verfassungsübergangsgesetzes von 1934 und des Verbots anderer Parteien wurde Stanics, ebenso wie bei der folgenden Bürgermeisterwahl 1935, im Amt bestätigt.
Unter seiner Amtszeit erfolgte die Errichtung zahlreicher Bauwerke und Institutionen wie Arbeiterkammer, Nationalbank oder Landeskrankenkasse in Eisenstadt, deren Ansiedlung aus der Bestimmung zum Sitz der Landesregierung resultierte. Eine für die Gesundheit der Bevölkerung wichtige Maßnahme war zu jener Zeit die Realisierung der Wasserversorgung für die Haushalte in der Stadt.
Bereits 1929 hatte der Gemeinderat einen Stadtverbauungsplan auf Basis des 1926 von Alexius Wolf und Fritz Reichl entworfenen Planes beschlossen, der die Erweiterung der Stadt auf 5.000 bis 6.000 Einwohner vorsah. Ein weiterer Stadtentwicklungsplan wurde 1932 bis 1934 entworfen.
Geza Stanics wurde im Zuge der nationalsozialistischen Machtübernahme am 12. März 1938 als Bürgermeister abgesetzt und verstarb am 5. August 1938 im Alter von 69 Jahren in Eisenstadt.
* 12. Oktober 1889, St. Margarethen/Burgenland
† 21. Oktober 1950, Eisenstadt
gewählter Bürgermeister von 1925 bis 1929
Paul Koller kam am 12. Oktober 1889 in St. Margarethen im heutigen Burgenland zur Welt. Er absolvierte eine Fleischerlehre in Neufeld/Leitha, wurde später Berufssoldat und war zu Kriegsende Sanitäts-Unteroffizier in Wien. 1918 trat er der sozialdemokratischen Bewegung bei und beteiligte sich am Aufbau der Sozialdemokratischen Partei in Eisenstadt.
Nach Bildung der Stadtverwaltungskommission wurde Koller im August 1922 zu deren Mitglied bestellt und nach den ersten freien Gemeinderatswahlen in Eisenstadt im April 1923 zum Stadtrat gewählt. Im Zuge der Gemeinderatswahlen vom 11. Jänner 1925 wurde er von den sozialdemokratischen Mitgliedern des Gemeinderats zum Bürgermeister bestellt.
Was bereits sein Vorgänger Aemilian Necesany angestrebt hatte, vollendete Koller 1925: Am 30. April wurde Eisenstadt offiziell zum Sitz der Landesregierung bestimmt. Zu deren Unterbringung gelang es ihm, in der „Waschstattsätz“ entsprechende Grundstücke für den Bau des Regierungsgebäudes zu organisieren.
Um eine gelenkte Stadtentwicklung zu erzielen, beauftragte Koller die Architekten Fritz Reichel und Alexius Wolf mit dem Entwurf eines Stadtverbauungsplanes. Für Wohnungsbau kaufte die Stadt im Frühjahr 1926 entsprechende Parzellen in der heutigen Bahnstraße an. Die Opposition vermutete hinter dem Bau dieses Beamtenwohnhauses einen Vergabeschwindel und leitete in der Folge am 4. Dezember 1928 die Auflösung des Gemeinderats ein.
Bei den Neuwahlen am 3. Februar 1929 trat Paul Koller an erster Stelle für die Sozialdemokraten an. Er wurde als Bürgermeister nicht bestätigt, der Gemeinderat bestellte Geza Stanics zu seinem Nachfolger. Koller blieb bis 1934 Vizebürgermeister.
Im Zuge von Verhaftungen von sozialdemokratischen Funktionären wurde Koller im Februar 1934 sowie später unter dem nationalsozialistischen Regime (März 1938, August 1944) aufgrund seiner politischen Gesinnung festgenommen.
Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Österreich bot er als Mitarbeiter einer zivilen demokratischen Organisation seine Zusammenarbeit an und wurde in der Folge als Repräsentant der KPÖ zum Vizebürgermeister bestellt, daneben war er Bezirksobmann der KPÖ.Paul Koller verstarb am 21. Oktober 1950 in Eisenstadt.
* 31. Juli 1874, Neudorf bei Reichenberg/Nova Ves (CZ)
† 16. Dezember 1956, Wien
Stadtkommissär von 1922 bis 1923
gewählter Bürgermeister von 1923 bis 1925
Der aus dem nördlichen Böhmen stammende Aemilian Necesany trat nach seiner Schulzeit in den Postdienst ein. Nach dem Ende der Donaumonarchie nahm er die ungarische Staatsbürgerschaft an und war von Jänner 1919 bis August 1921 in Ödenburg als Postoberoffizial tätig. Aufgrund der politischen Situation musste er Ödenburg verlassen, im November 1921 ließ er sich in Eisenstadt nieder und beantragte 1922 die österreichische Staatsbürgerschaft. Im selben Jahr wurde er auch zum Postoberkontrollor ernannt, später zum Postdirektor.
Necesany war bereits vor dem Krieg als Obmann des Vereins deutscher Staatsangehöriger politisch aktiv gewesen. In Eisenstadt wurde unter seiner Federführung der Verein „Südmark“ gegründet, der sich für die Stärkung des Grenz- und Auslanddeutschtums einsetzte, und er war aktives Mitglied der Großdeutschen Volkspartei.
Anfang August 1922 bildete sich in Eisenstadt eine Stadtverwaltungskommission, der sechs Sozialdemokraten, fünf Christlichsoziale und drei Deutschnationale – darunter Aemilian Necesany – angehörten. Necesany wurde mit den Stimmen der Christlichsozialen am 19. September jenes Jahres im Rathaus zum Stadtkommissär bestimmt und im Anschluss an die ersten freien Gemeinderatswahlen vom 25. März 1923 mit den Stimmen der „Vereinigten burgenländischen Volkspartei“ zum Bürgermeister gewählt. Die Wahl wurde von den Sozialdemokraten – vor allem wegen Necesanys angeblicher ungarischer Gesinnung – beeinsprucht, was jedoch erfolglos blieb.
Von Beginn seiner Amtszeit an setzte sich Necesany für die Erhebung Eisenstadts zur Landeshauptstadt ein. Mehrfach sprach er in dieser Causa bei der Landesregierung in Sauerbrunn vor und nahm auch an entsprechenden Kundgebungen teil. Darüber hinaus setzte er in Eisenstadt kulturelle und bildungspolitische Akzente und war an der Gründung des „Burgenländischen Landesverbands für Fremdenverkehr“ beteiligt.
Aufgrund der Eingemeindung der bis dahin eigenständigen Gemeinde „Schlossgrund“ erfolgten 1925 Neuwahlen, aus denen Gemeinderat Paul Koller als Bürgermeister hervorging.
Aemilian Necesany blieb bis 1937 als Postdirektor in Eisenstadt, wobei er unter dem Ständestaat bis 1936 noch einmal das Amt eines Gemeinderats bekleidete. Er verstarb 1956 in Wien.